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Das Neue Digitale Normal

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Was können wir von anderen Ländern lernen?

Nicht alles ist 1:1 übertragbar aber dennoch lohnt der Blick.

Angesichts des andauernden Lockdowns schauen viele Deutsche verwundert und gleichzeitig sehnsüchtig in Richtung China. Dort wo der Virus scheinbar entstanden ist, schreibt die Wirtschaft wieder positive Wachstumszahlen und das gesellschaftliche Leben läuft relativ entspannt. Angesichts dieser Beobachtungen fragt man sich natürlich wie konnte China diesen Turnaround schaffen?

In der politischen Debatte wird China als Vorbild mit dem Argument nicht vergleichbarer Systeme per se abgeschmettert. Aber ist das richtig?

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China ist eines der Länder, mit einer positiven Wachstumsbilanz in 2020.

Prof. Dr. Doris Fischer
Inhaberin des Lehrstuhls China Business and Economics und Vizepräsidenten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

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Key Learnings:

▶️ Systemische Unterschiede:
Es ist richtig, dass nicht alle ergriffenen Maßnahmen in China in der Pandemie-Bekämpfung 1:1 transferierbar sind, angesichts unterschiedlicher Rahmenbedingungen vor Ort (Politik, Wohnform, Sozialverhalten etc.).

▶️ Wegsehen ist keine Lösung:
Dennoch ist es falsch und unfair, die in China ergriffenen Maßnahmen per se zu verwerfen.

▶️ Kommunikation:
China hat früh kommuniziert, dass man Krieg gegen einen Virus führt und es sich hierbei um eine Pandemie handelt, die lange dauern wird. Darauf konnten sich alle einstellen.

▶️ Abschottung:
China hat sich sehr früh selbst „zur Insel gemacht“. Nach wie vor müssen sich Einreisende zwei Wochen in Quarantäne begeben und mehrere Tests ablegen. Damit wird das externe Risiko, den Virus von außen einzuschleppen, deutlich reduziert.

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Tracing, Null-Strategie, Insellösung und SARS-Erfahrung

Prof. Dr. Doris Fischer berichtet über den strategischen Ansatz, die Infektions- und Todeszahlen auf null zu drücken und die Frage, wie man es schafft sich von außen abzuschotten und temporär zu einer Insel zu machen. Darüber haben China und weitere asiatische Länder SARS-Erfahrung. Umso mehr lohnt sich der aufgeschlossene Blick. 

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Intro

Der digitale Wandel ist schnell und disruptiv. Ausgelöst durch die Corona-Pandemie, wurde dieser Trend noch einmal multipliziert. Die Art und Weise der Zusammenarbeit und die Kommunikation haben sich stark verändert. Viele Geschäftsmodelle geraten unter Druck. Neue Technologien halten rasant Einzug.

Diejenigen, die darauf hoffen, dass die Uhren zurückgedreht werden, liegen falsch und riskieren ihre zukünftige Wettbewerbsfähigkeit.
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Dr. Lukas Kagerbauer

Dozent, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Gründer, WUEconomics Institut
Bereichsleiter Berufsausbildung, IHK Würzburg-Schweinfurt

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Entstehung des Multimedia-Projekts

Vollbild
Einblicke in das "Neue digitale Normal"  

Ziel:

Mit der Multimedia-Plattform wird das primäre Ziel verfolgt, den Transfer von transdisziplinären wissenschaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich der Auswirkungen des Corona-Schocks sowie der beschleunigten digitalen Transformation auf die Wirtschaft zu fördern.

Thema:
Hierbei wird das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Neben den makro- und regionalökonomischen Auswirkungen des Corona-Schocks auf die Wirtschaft und dem damit verbundenen digitalen Schub, werden die Oberthemen „New Work“, „Bildung und Fähigkeiten der Zukunft“ sowie „Neue Technologien und Digital Business Transformation“ aufgegriffen. Den Studenten stehen hier u.a. Prof. Dr. Peter Bofinger, Prof. Dr. Klaus Schilling, IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara, weitere Professoren und Experten als Interviewpartner zur Verfügung.

Produkt(ion):
Die Multimedia-Plattform ist das
Kernstück des Projekts und bildet ein innovatives Format zur nachhaltigen Wissensvermittlung. In Videos, Audiofiles, Texten, Infografiken, Bildern und Vorher-Nachher-Slidern werden Informationen aufgearbeitet. Die einzelnen Beiträge können als separate Module medial kommuniziert werden (z.B. über Website, Social Media, Podcast).

Die Produktion der Multimedia-Reportage „New (Digital) Normal“ erfolgte im Rahmen eines Projektseminars im Studienschwerpunkt Wirtschaftsjournalismus der Universität Würzburg im Wintersemester 2020/2021 unter Anleitung von Dr. Lukas Kagerbauer (IHK Würzbug-Schweinfurt & Universität Würzburg), Matthias Ehring (WDR) und Prof. Dr. Kim Otto (Universität Würzburg).

Win-Win:
"Praxisnahe Lehre mit Mehrwert für die Wirtschaft". Das Ziel dieses Seminars ist es, den Studierenden mit wirtschaftswissenschaftlicher oder kommunikationswissenschaftlicher Ausrichtung praxisnah Techniken der audiovisuellen und der crossmedialen Kommunikation zu vermitteln. So profitieren die Studierenden von der engen Vernetzung innerhalb eines Projektes, der Nähe zu wirtschaftswissenschaftlichen Themen sowie der praxisnahen Anwendung und Übung im Hinblick auf die crossmediale Produktion. Darüber hinaus erhalten Betriebe und die breite Öffentlichkeit Einblicke in die Zukunft der Arbeitswelt mit/nach Corona, digitale Geschäftsmodelle, Zukunftstechnologien und vieles mehr. 

Projektleitung:

Dr. Lukas Kagerbauer
Universität Würzburg, Lehrbeauftragter
Lehrstuhl für Wirtschaftsjournalismus
Lehrstuhl für Ökonometrie und Statistik
Sanderring 2, 97070 Würzburg

Dipl. Medienökonom Matthias Ehring
Lehrbeauftragter
Lehrstuhl für Wirtschaftsjournalismus
Freier Autor des Westdeutscher Rundfunk (WDR) 

Prof. Dr. Kim Otto
Universität Würzburg, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsjournalismus und Wirtschaftskommunikation,
Sanderring 2, 97070 Würzburg

Produzenten & Autoren:
▶️ Makroökonomischer Schock
(Andreas Wolf, Julian Katzenberger, Felix Bauer)
▶️ Corona Konjunktur-Schock in Mainfranken
(Ewald Reichenborn, Sebastian Böning)
▶️ Corona-Krise, Bildungskrise?
(Maria Gerberich, Michèle Supp)
▶️ Leadership im „Neuen (digitalen) Normal“
(Mehmet Büyükleyla, Salih Köse)

▶️ Future Skills
(Lukas Mahr, Collin Kricancic)
▶️ Kommunikation und Kollaboration
(Christin May, Tamara Emmert)
▶️ KI & Social Media Network Analytics
(Max Vogeley, Maximilian Dickert)
▶️ ZDEX – Hands on Digitalisierung
(Jule Hallmann, Paula Rausch)
▶️ Telematik & IoT
(Claudia Kukulski, Fabian Lother)
▶️ Chancen und Herausforderungen digitaler Geschäftsmodelle
(Malte Nienhaus, Melvin Kebekus)
▶️ Digitale Geschäftsmodelle & IoT
(Clara Buchholz, Lea Keck)
▶️ Was können wir von anderen Ländern (China) lernen?
(Dr. Lukas Kagerbauer)

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Makroökonomischer Schock

Seit März 2020 kämpft die deutsche Wirtschaft mit Restriktionen: geschlossene Restaurants, eingeschränkte Produktion sowie verunsicherten Verbrauchern und Investoren.

Was hat dies für Auswirkungen auf die Zukunft Deutschlands?
Wie kann das Schlimmste vermieden werden und welche Chancen ergeben sich aus der COVID-19-Pandemie?

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Generell ist festzuhalten, dass die Corona-Pandemie einen simultanen Angebots- und Nachfrageschock bewirkte. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen zielen vorrangig auf die Angebotsseite (bspw. Finanzhilfen für Unternehmen) ab. Zur Eindämmung der Pandemie wird der private Konsum stark eingeschränkt (Restaurantbesuche, Tourismus, Kulturveranstaltungen, Messen, usw.). Die staatliche Unterstützung der Nachfrageseite erfolgt u.a. indirekt über die Gewährung von Kurzarbeitsprogrammen.

Die Wirksamkeit der Unterstützungsmaßnahmen ist von großer Bedeutung. Greifen die Programme nicht, droht eine verlängerte Rezession. Aus dieser können Entlassungswellen, Banken- und Firmenpleiten resultieren.

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Globale Wertschöpfungsketten:
Bei weltweiten Wertschöpfungsketten übertragen sich Produktionsausfälle. Fehlende Vorleistungen in stark von Corona betroffenen Ländern können dazu führen, dass auch in Deutschland Produktionsprozesse zum Stillstand kommen.

Pandemiebedingt kann es zu Grenzschließungen, Flugausfällen und Stornierungen im Fernverkehr kommen. Es drohen im Extremfall Versorgungsengpässe.

Ausfall von Beschäftigten:
Der Corona-Virus bedroht die Gesundheit von Menschen. Bei einer Erkrankung kommt es in der Folge zu einem längerfristigen Ausfall von Mitarbeitern. Durch die hohe Ansteckungsgefahr und strengen Quarantäneregeln kann es hier schnell zu einer Kettenreaktion kommen. Darüber hinaus hat die Schließung von Schulen, Kindergärten und Betreuungseinrichtungen dazu geführt, dass Beschäftigte sich neben der Arbeit um ihre Kinder kümmern mussten. Neben einer starken mentalen Belastung der Mitarbeiter, ist davon auszugehen, dass vielfach auch die Produktivität gelitten hat.

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Globale Nachfrage nach deutschen Gütern:
Die Nachfrage nach deutschen Vorprodukten, Investitions- und Konsumgütern sowie Tourismus-Dienstleistungen ist im Zuge der Corona-Pandemie gesunken.

Inländischer Nachfrageschock:
Negative Auswirkungen auf der Nachfrageseite ergeben sich auch durch die binnenwirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdowns. Der private Konsum wurde zum Teil massiv eingeschränkt. In vielen Bereichen ist nicht zwingend mit zeitlichen Nachholeffekten zu rechnen.

Verunsicherung und Vorsichtssparen:
Angst vor Einkommensverlusten und Arbeitslosigkeit verunsichern die Konsumenten. Größere Investitionen werden verschoben. Es kommt zu einem erhöhten Vorsichtssparen.

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Risiko für Deutschland: Schuldenbremse vs. Zukunftsinvestitionen

Prof. Dr. Peter Bofinger,
Seniorprofessur für VWL, Geld und internationale Beziehungen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Der ehemalige Wirtschaftsweise Prof. Dr. Peter Bofinger sieht als eines der größten wirtschaftlichen Risiken der Der ehemalige Wirtschaftsweise Prof. Dr. Peter Bofinger sieht als eines der größten wirtschaftlichen Risiken der Corona Pandemie, dass der Staat auf der einen Seite in hohem Maße Schulden aufnehmen muss und auf der anderen Seite diese aufgrund von Regelungen zur Schuldenbremse in einem angemessenen Zeitraum zu tilgen sind. In der Folge fehlen finanzielle Mittel zur Investition in wichtige Zukunftsthemen (Klimaschutz, Bildung etc.).

Gelingt der Spagat nicht, bedroht dies die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

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Chancen der Pandemie für den Wirtschaftsstandort Deutschland: Digitaler Weckruf

Prof. Dr. Peter Bofinger,
Seniorprofessur für VWL, Geld und internationale Beziehungen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Prof. Dr. Peter Bofinger sieht in der Corona-Pandemie einen „Weckruf“ für die digitale Transformation vieler deutscher Unternehmen. Auf der einen Seite gibt es bereits viele progressive und innovative Betriebe, auf der anderen Seite hat die Corona-Pandemie vielen Unternehmen die Notwendigkeit aufgezeigt, ihren Digitalisierungsgrad weiter voranzubringen. Dadurch haben sie die Chance langfristig mit größeren Unternehmen und digitalen Plattformen mitzuhalten.
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Verunsicherung und eine pessimistische Erwartungshaltung können zu einer konjunkturellen Abwärtsspirale führen. Um diese Entwicklung zu verhindern, helfen verlässliche staatliche Förderprogramme und Pläne. Insbesondere die transparente Darstellung und Kommunikation von Öffnungsszenarien ist von großer Bedeutung und hilft Unternehmen bei der Planung des Re-Start.

Darüber hinaus gilt es das Augenmerk auf die Gestaltung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen zu legen sowie die Förderung von Zukunftstechnologien (z.B. KI, Wasserstoff) und Zukunftsthemen (z.B. Nachhaltigkeit).

Der Weg aus der Krise erfordert ein verlässliches Miteinander von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

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Corona Konjunktur-Schock

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Wirtschaftsschock in Mainfranken

Die Corona-Krise hält die globale Wirtschaft seit März 2020 fest im Griff. Fast jeder ist von den Folgen der Pandemie direkt oder indirekt betroffen. Viele Betriebe sind in die Krise gerutscht und zahlreiche Existenzen sind bedroht. Die Unsicherheit ist groß und dies bremst den Konsum und Investitionen. Geschlossene Grenzen und Geschäfte, unterbrochene Lieferketten und eine hohe Unsicherheit bei Verbrauchern und Unternehmen haben zu einem wirtschaftlichen Einbruch geführt. In vielen Betrieben wurde Kurzarbeit als stabilisierendes Element eingeführt. Für viele Betriebe unerlässlich, führte dies jedoch zu Einkommenseinbußen von Beschäftigten, viele mussten und müssen um ihren Arbeitsplatz bangen. Angesichts des zweiten Lockdowns, der sich bis in den April 2021 zieht, bleibt die Verunsicherung hoch.
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Wirft man den Blick zurück in das erste Quartal 2020, so konnte man hier feststellen, dass sich die Wirtschaft nach fast zehn Jahren Hochkonjunktur in eine Rezessionsphase bewegt hat. Die Auswirkungen der Pandemie, die sich zunächst nur in China verbreitete, noch nicht branchenübergreifend zu spüren. Der wirtschaftliche Einbruch in den Folgequartalen war umso gravierender. Das Statistische Bundesamt verzeichnete im zweiten Quartal 2020 einen Einbruch des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 10,1 Prozent im Vergleich zum Frühjahr 2019. Das ist der tiefste Einbruch seit Beginn der vierteljährlichen Aufzeichnungen im Jahr 1970. Im dritten und vierten Quartal 2020 wurden ebenfalls deutliche Rückgänge verzeichnet. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der mainfränkischen Konjunktur wider.

Was macht die Corona-Krise so gravierend? Woran liegt es, dass der Einbruch des BIP 2020 sogar den Rückgang der Finanzkrise 2008/09 übertroffen hat?

Hierzu berichtet Dr. Klaus D. Mapara, Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt und CEO des Robert Krick Verlag GmbH + Co. KG.

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Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die gesamte Breite der Wirtschaft

Dr. Klaus D. Mapara
Präsident IHK Würzburg-Schweinfurt und CEO Krick Gruppe

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Pre-Covid-19
Mainfranken ist eine Region mit hoher Lebensqualität, Kultur, Tourismus und Kulinarik. Vor dem Hintergrund einer langen konjunkturellen Hochphase und dem stabilen privaten Konsum, haben die Unternehmen aus diesem Bereich profitieren können. Auch der Handel profitierte vom starken privaten Konsum. Der stationäre Einzelhandel war bereits vor Corona durch den steigenden Online-Handel unter Druck geraten.

Mit Covid-19
Die Politik hat dem Gastronomiebereich umfangreiche Hilfen in Aussicht gestellt. Mit den November- und Dezemberhilfen aus dem Jahr 2020 erhalten Gastronomen eine Kompensation von bis zu 75 Prozent der Umsätze aus den Vorjahresmonaten. Was einfach klingt, ist in der Praxis kompliziert. Die Auszahlung dieser Hilfen verzögert sich und viele Betriebe geraten in massive Liquiditätsschwierigkeiten.
Der Einzelhandel blieb bis vor Weihnachten geöffnet. Hier wurden andere Kompensationsmaßnahmen in Aussicht gestellt (Soforthilfen, Überbrückungshilfe, vereinfachte Abschreibungsmöglichkeiten etc.). Allerdings gibt es auch hier Liquiditätsprobleme und Planungsunsicherheit. Aus Sicht des Branchenverbands (HBE) reichen die aktuellen Maßnahmen nicht aus. Man befürchtet allein im Einzelhandel bis zu 50.000 Insolvenzen. 

Es kommt nun darauf an, dass die Politik für eine schnelle Auszahlung der Konjunkturhilfen sorgt und darüber hinaus einen transparenten und verlässlichen Exit- und Zukunftsplan erstell und umsetzt

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In jeder Krise gibt es auch Chancen und Gewinner. Dies zeigt sich auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Während viele Unternehmen versuchen sich vor einer drohenden Insolvenz zu retten, erleben andere einen wahren Höhenflug.

Als Beispiel kann hier z.B. das Würzburger Unternehmen Va-Q-Tec AG genannt werden. Das Unternehmen produziert „Vakuumcontainer“, die sich z.B. für den Transport von Corona-Impfstoffen oder Tests eignen. Die Substanzen müssen konstant bei minus 70 Grad gelagert und transportiert werden, um ihre Wirkung gewährleisten zu können. Mit ihren innovativen Thermocontainern ist der sichere Transport gewährleistet. Dies führte zu vollen Auftragsbüchern und einem stark steigenden Aktienkurs.

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Heute schon an (über-)morgen denken

Herr Dr. Klaus D. Mapara:
"Viele Händler müssen sich Gedanken machen, wie sie sich in der Zukunft aufstellen wollen."

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Auf staatliche Unterstützung alleine, sollten sich Unternehmen in Krisenzeiten grundsätzlich nicht verlassen. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, müssen gerade in Krisenzeiten die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Es geht dabei auch darum, das eigene Geschäftsmodell ständig kritisch zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.

Der Digitalisierungsschub, der mit Corona einher gegangen ist, hat dazu geführt, dass viele Betriebe und Organisationen in Sachen Digitalisierung ins kalte Wasser geworfen wurden. Viele Projekte, die in der mittelfristigen Planung waren, mussten praktisch sofort umgesetzt werden – und vieles hat dann auch sehr gut funktioniert. Aus dieser Sicht war der Schock sicher wertvoll, weil man von der Planung zum Machen gezwungen wurde.

Corona hat zudem schonungslos offenbart, dass viele Digitalisierungsprojekte zwar geplant, aber eben noch nicht gestartet wurden. Corona hat sich in vielerlei Hinsicht als Multiplikator für den digitalen Wandel erwiesen. In der Praxis hat dies auch zu Reibungsverlusten geführt. Betriebe und Beschäftigte haben jedoch auch schnell und viel gelernt, sodass der Corona-Schock in Sachen Aufbau von Digitalkompetenz auch viel Gutes mit sich gebracht hat.
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Blick in die Glaskugel:
Ein wirtschaftlicher Ausblick für die mainfränkische Wirtschaft ist aktuell nicht einfach. Es herrscht weiter eine hohe Unsicherheit. Darüber hinaus hängt zudem vieles an der Auslandsnachfrage und der Realisierung des Re-Start im Frühjahr 2021.

Nachholbedarfe erkennen und beheben: 
In Sachen digitaler Transformation der Wirtschaft gibt es in Deutschland und auch Mainfranken Nachholbedarf. Dies belegt der Digitalkompass 2020, welcher von der IHK Würzburg-Schweinfurt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Axel Winkelmann (Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg) veröffentlicht wurde. Um die Potenziale nutzen zu können, braucht es auch die Unterstützung der Politik in Sachen Abbau von bürokratischen Hemmnissen und Schaffung von flächendeckender Breitband-Infrastruktur & 5G. Darüber hinaus gilt es Zukunftstechnologien wie KI oder Wasserstoff nachhaltig zu fördern.

„Das neue digitale Normal“
Gesellschaft und Wirtschaft müssen sich nachhaltig auf Veränderungen und Fortschritt einstellen. Wichtig ist hier Offenheit für Wandel und Digitalisierung. Eine echte Blaupause gibt es nicht. Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft müssen sich das neue Gleichgewicht gemeinsam erarbeiten. 

Hierzu die Einschätzung Dr. Maparas:

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Neues Equilibrium als Gesellschaft erarbeiten

Dr. Klaus D. Mapara
"Ohne probieren geht nix!"

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Bildung, Corona und Politik

Im März 2020 haben sich die Meldungen über den neuartigen Virus Sars-Cov-2 überschlagen. Das tägliche Leben, wie wir es kannten, hat sich massiv verändert und viele Bereiche sind zum Stillstand gekommen.

Dies hat nicht nur den Handel, die Gastronomie, Kulturstätten und Veranstaltungen betroffen, sondern auch Kindergärten und Schulen. Letztere wurden über rund drei Monate komplett geschlossen. Da digitale Konzepte nicht überall einsatzbereit waren, befürchteten Experten kurzfristige Leistungsrückgänge, steigende Bildungsungleichheit und langfristige Wohlstandseinbußen. Prof. Dr. Christina Felfe de Ormeño warnt vor möglichen Folgen für Kinder, Jugendliche und unsere Volkswirtschaft.

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Prof. Christina Felfe de Ormeño

Sie ist Professorin für Arbeitsmarktökonomik an der Universität Würzburg und hat mit 93 deutschen Ökonom/innen einen bildungspolitischen Appell an die Bundesregierung initiiert. In diesem rufen sie dazu auf, allen Kindern und Jugendlichen im gleichen Maße Bildung zu ermöglichen.

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Auswirkungen der Corona Pandemie auf (Schul-)Kinder

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Im Zuge der Corona-Pandemie wurden weltweit rund 1,5 Mrd. Kinder aus dem Klassenzimmer ins Homeschooling geschickt. Die Schließung der Schulen hat vielen Kindern enorme Schwierigkeiten bereitet. Laut dem Bildungsökonom Ludger Wößmann sind die Reibungsverluste mit massiven ökonomischen Folgekosten verbunden. Der ifo-Experte hält es für möglich, dass die fehlende Wissensvermittlung von einem Drittel Schuljahr zu langfristigen Einbußen von drei bis vier Prozent des Lebenseinkommens bei den Betroffenen führen kann. Eine Umfrage des ifo Instituts unter rund 1000 Eltern verdeutlicht, dass der Switch vom Klassenzimmer auf Homeschooling nicht reibungslos verlaufen ist. Während vor Corona 89 Prozent der Schülerinnen und Schüler mindestens fünf Stunden täglich mit schulischen Aktivitäten verbracht haben, kamen während der Schulschließung nur noch etwa 14 Prozent auf diese fünf Stunden Unterrichts- und Lernzeit. Dabei gab es kaum Unterschiede, bezogen auf den Bildungshintergrund die Eltern. Am stärksten betroffen waren leistungsschwache und benachteiligten Kinder. Es ist zu befürchten, dass die Pandemie die Bildungsungleichheit verstärkt.
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"Lernen (ist) ein aufeinander aufbauender dynamischer Prozess [..,], bei dem Stillstand Rückschritt bedeutet."

Prof. Dr. Ludger Wößmann
(Leiter ifo Institut für Bildungsökonomik)
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"Ich habe mit der Plattform „padlet“ gearbeitet und so eine Art digitales Klassenzimmer aufgebaut. Hier konnte ich Inhalte, wie Lernvideos, Arbeitsblätter und andere Sachen hochladen. Ich konnte auch Inhalte hochladen, die nur für die Eltern meiner SchülerInnen zugänglich waren. Ich habe mich gegen Videokonferenzen entschieden, da das meine Zweitklässler meiner Meinung nach überfordert hätte. Ansonsten lief der Kontakt über regelmäßige Telefonate mit Eltern und Schülern."

"Was wir bei den Grundschulkindern gemerkt haben, war teilweise ein Abfallen der sozialen Kompetenzen. Die SchülerInnen kamen lange nicht mit anderen Kindern in Kontakt und so mussten grundlegende Regeln für das „Zusammenleben“ in der Schule gründlich wiederholt werden."

(Melissa G., Grundschullehrerin)

Im ersten Lockdown war ich noch stiller Begleiter. Dadurch konnte ich die Schüler sehr gut beobachten und musste feststellen, dass der Schulstoff langsamer aufgenommen wurde. Die Kinder waren nicht immer aufmerksam, hatten teilweise schlechte Internetverbindungen und mussten sich selbst zu Aufgaben motivieren - das ist während des Unterrichts in der Schule einfacher als daheim neben dem Bett. Zudem gibt es für das Schuljahr 2020/2021 nur Empfehlungen zum Wiederholen der Klassen, niemand muss sitzen bleiben. Dadurch hängen schlechtere Schüler immer weiter hinterher. Ich hoffe, dass Digitalisierung in der Schule vorankommt, es würde auch in Zukunft einiges erleichtern.“

(Maurice F., Referendar)

"Wir wussten nicht wie die App funktioniert und es wurde uns nicht wirklich erklärt. Unsere Eltern wussten auch nicht genau wie man es anwendet und ich habe mich oft mit Freunden abgesprochen, wie alles funktioniert."

"Mir fehlt auf jeden Fall Wissen. Das merke ich jetzt in der achten Klasse deutlich."

"Irgendwann haben wir gar keine Aufgaben mehr bekommen und wir hatten keinen Online Unterricht und Proben wurden gar nicht mehr geschrieben."

(Elisa M., Schülerin)

"In der Zeit des ersten Lockdowns habe ich es als sehr anstrengend empfunden, meinem Kind neue Themen beizubringen, die ich einfach nicht so vermitteln kann wie eine Lehrkraft."

"Die Lernplattformen waren oft überlastet und man konnte über Stunden nicht auf Unterrichtsmaterial zugreifen."


(Miriam C., Mutter einer Tochter in der 1. Klasse)


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Die Corona-Pandemie hat viele Defizite im deutschen Bildungssystem aufgezeigt. Während einige Schulen bereits sehr stark digital aufgestellt waren, hat sich die unzureichende digitale Ausstattung anderer Schulen seit Frühjahr 2020 als große Herausforderung erwiesen. Viele digitale Projekte und Ansätze waren bereits geplant, Konzepte zum Teil erstellt. Allerdings ist Digitalisierung eine Daueraufgabe und im Zuge der Einführung gibt es immer Reibungsverluste. Finanzielle Mittel sind in der Regel nicht das größte Hemmnis. Der Staat hat hier zahlreiche Fördertöpfe geschaffen. Die größte Herausforderung liegt vielmehr in der detaillierten Gestaltung und praktischen Umsetzung.

Darüber hinaus sind bei einigen Schülern Bildungslücken entstanden und die Spreizung zwischen dem Durschnitt und benachteiligten Kindern und Jugendlichen hat zugenommen. Hier muss die Politik und die zuständigen Akteure im Bildungswesen ansetzen.

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Problem in der Feinabstimmung der Investitionen im Bildungsbereich

Prof. Christina Felfe de Ormeño
Inhaberin des Lehrstuhls für VWL, insb. Arbeitsmarktökonomik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Entwicklung der Bildungsausgaben in Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2021

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In dem nationalen Bildungsbericht "Bildung in Deutschland 2020", der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wurde, ist digitale Bildung als wichtiges Thema benannt. Der Bericht zeigt auch, welche Maßnahmen die Bundesregierung zur Förderung der Digitalisierung der Schule beschlossen hat.

▶️ Bund investiert insgesamt sechs Milliarden Euro in den "Digitalpakt Schule"
▶️ Bedürftige Schüler/-innen erhalten ein digitales Endgerät
▶️ Beteiligung des Bundes an der Ausbildung von IT-Administratoren
▶️ Aufstockung des Digitalpaktes um fünf Milliarden Euro, wodurch Lehrer mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden können
▶️ Digitalisierung soll in der Lehrerbildung fest verankert werden, damit Lehrer zunehmend an Medienkompetenz gewinnen können

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Wie sieht die Schule von morgen aus? Was haben wir durch Corona und Homeschooling gelernt? Welche Probleme sind entstanden und welche Potenziale haben sich neu eröffnet? Es ist besonders wichtig sich mit diesen Fragen zu beschäftigten, damit man die richtigen Lehren und Schlüsse ziehen kann, aus den Erfahrungen im Zuge der Corona-Krise.

Es kann festgehalten werden, dass es Reibungsverluste gab, es wurde aber auch viel dazugelernt. Die Medienkompetenz von Schülern, Lehrern und sogar Eltern ist gestiegen. Wichtig ist es nun, die digitale Ausstattung der Schulen weiter voran zu treiben und Lehrkräfte fortlaufend zu qualifizieren, denn die Situation hat sich als sehr heterogen erwiesen.

Ein großes Problem, welches der Lockdown verursacht hat, bleibt. Die Wissensvermittlung ist bei vielen Kindern ins Stocken geraten. Diese hat Einbußen auf die Zukunft und damit den Wohlstand und das zu erwartende Lebenseinkommen. Hier gilt es für die Politik geeignete Mittel zu identifizieren, um diesem Umstand entgegenzuwirken.

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Probleme, die insbesondere die nächste(n) Generation(en) bewältigen müssen.

Prof. Christina Felfe de Ormeño
"Es ist die Generation, die die Schulden, die wir heute auf uns nehmen, tragen muss."

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Leadership

Im Zuge der Corona-Krise wurden praktisch auf Knopfdruck viel Arbeitsplätze vom Büro ins eigene Zuhause verlagert. Viele Unternehmen waren darauf nicht vorbereitet und mussten ad hoc digitale Lösungen der Kommunikation und Zusammenarbeit finden. Die Corona-Pandemie hat den digitalen Wandel dadurch stark beschleunigt. Die Anforderungen an Führungskräfte haben sich im Zuge dessen ebenfalls gewandelt.
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Im Zuge virtueller Zusammenarbeit und Führung auf Distanz, rücken neben fachlichen Kompetenzen nunmehr verstärkt soziale und kommunikative Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Angesichts der Unsicherheit vieler Beschäftigter und der Umstellung vieler Arbeitsprozesse, müssen Führungskräfte Vertrauen und Transparenz schaffen und ihre Mitarbeiter mit den entsprechenden (Zeit-)Ressourcen ausstatten.

Die Arbeitspsychologin Frau Prof. Dr. Ulrike Hellert ist Professorin an der FOM Hochschule in Nürnberg und Wissenschaftliche Direktorin am Institut für Arbeit & Personal (iap) und hat im Rahmen eines dreijährigen Drittmittelprojektes das aufgezeigte Spannungsfeld wissenschaftlich analysiert. 

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Der Wandel von Kontrolle zu Vertrauen ist spätestens in der aktuellen Corona-Krise erforderlich, um die Grundlage für Kreativität und Effizienz zu schaffen.

Frau Prof. Dr. Ulrike Hellert,
Arbeitspsychologin und Hochschullehrerin an der FOM Hochschule in Nürnberg, im Austausch mit Dr. Lukas Kagerbauer, Bereichsleiter Berufsausbildung bei der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt.

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Wertschätzung, Orientierung, Bindung und Empathie

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Zusammenarbeit im digitalen Kontext und Führung auf Distanz in Organisationen sind keine neuen Phänomene. Allerdings befanden sich vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Teile der öffentlichen Verwaltung vor der Corona-Pandemie erst am Anfang der Entwicklung. Die Arbeitswelt von heute und morgen ist gekennzeichnet von einem digitalen Paradoxon. Beschäftigte können sich ihre Arbeit vielfach flexibel einteilen und sind zudem ständig erreichbar. Dies erfüllt zum einen das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und zum anderen steigt der Druck aufgrund ständiger Verfügbarkeit.

Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Die Performance von Mitarbeitern und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe hängt maßgeblich von der Berücksichtigung geänderter Rahmenbedingungen und Anforderungen ab.

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Neues Arbeitsumfeld - neue Herausforderungen

Flexibilität und ständige Erreichbarkeit bilden ein Spannungsfeld für viele Beschäftigte. Was Beschäftigte und Führungskräfte tun können, um sich in diesem Umfeld sicher und gesund zu bewegen, erklärt Prof. Dr. Ulrike Hellert in diesem Auszug.

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Auf ein Getränk in der virtuellen Kaffeeküche

Zur Förderung der sozialen Aspekte des Arbeitsalltags empfiehlt Frau Prof. Dr. Hellert die Einführung von kurzen e-Kaffee-Runden. Mitarbeiter treffen sich hier im virtuellen Raum um sich jenseits der Arbeit über verschiedene Themen austauschen zu können.

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Im Zuge der Corona-Pandemie und des damit verbundenen, beschleunigten digitalen Wandels, haben sich Arbeitsroutinen deutlich verändert. Die Anforderungen an Führungskräfte haben im virtuellen Kontext verändert. Empathie und soziale Fähigkeiten erhalten eine höhere Akzentuierung.

Es ist davon auszugehen, dass viele positive Erfahrungswerte beibehalten werden und die Arbeitswelt in Zukunft flexibler und mobiler wird. Darauf müssen sich alle Beschäftigten und Organisationen einstellen. Es gilt nun, die benannten Herausforderungen zu meistern, um die zahlreichen Vorteile und Potenziale nutzen zu können. Im Optimalfall verbessern sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Work-Life-Balance sowie die Kreativität und Motivation der Beschäftigten.

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Arbeitswelt im Wandel

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Future Skills

Welche Fähigkeiten werden in Zukunft aufgrund der dynamischen Arbeitswelt von Arbeitnehmern gefordert?

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Veränderung der Arbeitswelt post Corona

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Aufgrund der Corona Krise im Jahr 2020 haben sich in vielen Betriebe die  Arbeitsabläufe praktisch über Nacht verändert. Viele hat dies unvorbereitet getroffen. Eine wesentliche Veränderung ist die Verschiebung des Arbeitsplatzes in die häuslichen vier Wände. Die fehlende Vorbereitung kann u.a. daran abgelesen werden, dass noch im Jahr 2019 im Durchschnitt nur in 1,5 Prozent der Stellenanzeigen mit mobilem Arbeiten geworben wurde.

Fragt man die Beschäftigten selbst, so geben 44,3 Prozent in einer DAK-Studie an, dass die Arbeit im Homeoffice genauso gut erledigt werden kann, wie im Büro. Darüber hinaus sprechen sich mehr als 60 Prozent der Befragten für einen gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice aus. Remote Work ist jedoch eine Umstellung für viele Beschäftigte, Führungskräfte und Organisationen.

Neben den organisatorischen und rechtlichen Fragen, stellt sich auch die Frage, welche Fähigkeiten in der „neuen Normalität“ gefragt sein werden?


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Welche Fähigkeiten brauchen Beschäftige in der Zukunft?

Dr. Regina Kempen
Vertretungsprofessorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Was versteckt sich hinter dem Begriff Future Skills?

Future-Skills-Framework des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V. (2018)
Future-Skills-Framework des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V. (2018)
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Unter dem Begriff Future Skills werden Fähigkeiten verstanden, die zukünftig sowohl im beruflichen als auch im gesellschaftlichen Alltag von elementarer Bedeutung sein werden. Die Corona-Krise und der beschleunigte digitalen Wandel haben einen spürbaren Einfluss auf Unternehmensstrukturen. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Prozesse werden neue Schlüsselqualifikationen erforderlich. Diese Fähigkeiten lassen sich in drei wesentliche Komponenten gliedern. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V. und McKinsey definierten zu diesem Zweck die Bereiche "Technologische Fähigkeiten“, „Digitale Schlüsselfähigkeiten“ sowie „Nicht-digitale Schlüsselfähigkeiten“ als relevant.

Hierbei geht es um das Verständnis für die Wirkungsweisen neuer Technologien, die Fähigkeit sich in der digitalen Arbeitswelt zurecht zu finden und klassische bzw. nicht-digitale Schlüsselqualifikationen wie z.B. Problemlösungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit.



Future-Skills-Framework des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V. (2018)
Future-Skills-Framework des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V. (2018)
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Welche Herausforderungen treten bei diesem Veränderungsprozess auf?

Dr. Regina Kempen
Vertretungsprofessorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Top 3 Skills, die Arbeitnehmer benötigen

Quelle: eigene Darstellung
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In Zukunft sind bestimmte Kompetenzen und Fähigkeiten - „Future Skills“ - essenziell. Im Folgenden werden drei wesentliche Fähigkeiten dargestellt. 

Abgrenzungsfähigkeiten:
Durch die zunehmende Verbreitung von Home-Office und flexiblen Arbeitszeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben. Das Problem des Boundary Managements stellt Arbeitnehmer vor neue Herausforderungen, insbesondere im Bereich des Selbstmanagements. Es gilt, persönliche Strategien zu entwickeln, die auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sind, um privates und berufliches zu trennen.

Anpassungsfähigkeiten:
Arbeitnehmer müssen bereit sein für Veränderungen, um auf dem dynamischen Arbeitsmarkt überleben zu können. Damit verbunden ist die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Weiterbildung. Dies ist notwendig, um sich schnell in einem neuen Arbeitsumfeld zurecht zu finden und dieses aktiv mitzugestalten. Beispielsweise fällt darunter, dass sich Arbeitnehmer im Home-Office eigenständig Problemen annehmen und versuchen diese lösungsorientiert anzugehen.

Digitale Schlüsselfähigkeiten:
Hierbei handelt es sich um den bewussten Umgang mit digitalen Anwendungen. Hierzu zählt auch die Interaktion und Kommunikation über digitale Kanäle.

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Handlungsempfehlung für Menschen vor dem Berufseinstieg

Dr. Regina Kempen
Vertretungsprofessorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Ausblick im Hinblick auf Future Skills

Dr. Regina Kempen
Vertretungsprofessorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Kommunikation und Kollaboration

Die Corona-Pandemie hat weite Teile der Arbeitswelt zum Einsatz neuer, digitaler Kommunikationsformen gezwungen. Während vor Corona das Präsenz-Meeting den Standard abbildete, sind plötzlich Videokonferenzen und Online-Veranstaltungen zur neuen Normalität geworden.

Digitalen Kommunikations- und Kollaborationstools wurden, sofern nicht vorher schon vorhanden, schnell eingeführt. Der plötzliche Shift vom Arbeitsplatz im Büro ins Homeoffice war für viele – Organisationen und Beschäftigte – eine große Umstellung. Auf der einen Seite führte dies zu neuen Freiheitsgraden, kürzeren Arbeitswegen oder zum Wegfall der Parkplatzsuche. Auf der anderen Seite trägt die steigende Frequenz von Video- und Webkonferenzen, Online-Meetings oder Webinaren zur raschen Erschöpfung, Müdigkeit und Ablenkung bei – es entsteht eine sogenannte „Zoom Fatigue“. Die rasche Umstellung führt zu Herausforderungen und Chancen. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund positiver Lerneffekte viele neue und digitale Arbeits- und Kommunikationsformen auch bei einer Normalisierung der Corona-Pandemie beibehalten werden.

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Umstellung ohne Vorlauf

Prof. Dr. Carolin Fleischmann
Professorin im Master-Studiengang Innovation und Entrepreneurship (IUE), Fachhochschule Ansbach

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Der Sprung ins kalte Wasser war für viele Organisationen und Beschäftigte nicht leicht. Nichtsdestotrotz hat die erzwungene Umstellung auf die Nutzung digitaler Kommunikations- und Kollaborationstools viele positive Lerneffekte und eine Effizienzsteigerung mit sich gebracht. Zu den Vorteilen zählt die höhere Flexibilität und damit verbunden z.B. eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem sparen sich Arbeitnehmer Zeit und Kosten aufgrund einer geringeren Pendelaktivität.

Auch auf Unternehmensseite entstehen Potenziale. Während Arbeitsplätze vor der Krise stark ortsgebunden waren, entsteht durch die temporäre Verlagerung von Teilen der Belegschaft neue Fläche. Diese kann perspektivisch anders genutzt oder sogar eingespart werden.
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Die neue Normalität in der Kommunikation und Zusammenarbeit funktioniert auf Knopfdruck nicht reibungslos. Die Vermischung von Beruf und Privatleben ist für viele eine große Umstellung. Die hohe Frequenz von Terminen und Meetings führt zu Stress. Darüber hinaus fehlt den Menschen der soziale Kontakt. Für Führungskräfte ist es eine Herausforderung den (persönlichen) Kontakt zu ihren Teams zu halten und diese remote zu führen, motivieren und steuern. Es hat sich gezeigt, dass die Umstellung auf neue Formen der digitalen Zusammenarbeit und Kommunikationen Herausforderungen mit sich bringen, denen sich alle Beteiligten stellen müssen. Die zuvor benannten Vorteile überwiegen die Herausforderungen nur dann, wenn man sich der neuen Rahmenbedingungen bewusst ist und aktiv die neue Normalität gestaltet.
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Um externe Dienste auszuschalten, hier Einstellungen ändern.

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Die Corona-Pandemie hat die Dienstreiseaktivität massiv eingeschränkt. Viele Beschäftigte, die früher viel unterwegs waren, sind seit März 2020 praktisch nicht mehr mit der Bahn gefahren oder geflogen. Der Grund hierfür sind die weitreichenden Reise- und Kontaktbeschränkungen, Quarantänevorschriften, geschlossenen Hotels sowie eingeschränkten Reisepläne. Stattdessen ersetzen Videokonferenzen oder Onlinemessen die früheren Businesstrips durch die Republik oder um die Welt. Neben dem Schutz der Gesundheit der beteiligten Personen, fördert der Trend die Schonung der Umwelt. Der Wegfall der Reisetätigkeit spart speziell bei weltweit agierenden Unternehmen Zeit und Geld.
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Langfristiger Trend zu weniger Geschäftsreisen

Prof. Dr. Carolin Fleischmann
Professorin im Master-Studiengang Innovation und Entrepreneurship (IUE), Fachhochschule Ansbach

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Gestern Büro, heute Homeoffice

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Das Coronavirus entwickelt sich zu einem Stresstest für Unternehmen und Mitarbeiter. Viele Teams sind zu einer virtuellen Zusammenarbeit gezwungen. Die schlagartige Umstellung von Team- und Kommunikationsstrukturen bergen eine Reihe neuer Herausforderungen. Ist eine reibungslose Zusammenarbeit ohne den normalen Büroalltag möglich?

Für viele beginnen die Probleme bei der technologischen Infrastruktur im Homeoffice. Eine ausreichende Bandbreite sowie funktionierende Kommunikationssysteme bilden den Grundstein der (Zusammen-)Arbeit. Neben der technologischen Infrastruktur kann auch das häusliche Umfeld suboptimale Voraussetzungen bieten. Wer kein eigenes Arbeitszimmer hat, kann möglicherweise nicht so konzentriert arbeiten wie im Büro. Familien mit Kindern stehen hier vor einer besonderen Herausforderung. Wie kann die Einteilung der Arbeitszeit ohne vorhandene Kinderbetreuung oder gar in Quarantäne funktionieren? Eine andere Herausforderung liegt in der Veränderungsbereitschaft von Menschen. Beschäftigte müssen bereit sein, sich auf die neue Situation einzulassen. Vielfach entstehen ohne Sichtkontakt und nonverbale Signale Missverständnisse. Der Mangel an persönlicher Interaktion erschwert die Schaffung von Transparenz und die Umsetzung von Arbeitszielen.
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Seit Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiten immer mehr Menschen zuhause. Wichtige Meetings und Webkonferenzen laufen im eigenen Wohnzimmer.
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Die KI ist in der Lage die Kommunikation von weltweit agierenden Teams (Global Digital Teams) zu unterstützen. In den USA werden beispielsweise in manchen Unternehmen Teammeetings aufgezeichnet und ausgewertet. Die Analyse kann Aufschluss über Gesprächszeiten, qualitative Beiträge einzelner Personen, Mimik, Gestik und einiges mehr geben. Darüber hinaus kann KI einen Beitrag leisten um Sprachbarrieren zu überwinden, z.B. durch eine simultane Übersetzung in Echtzeit. Neben diesen Vorteilen gibt es in Deutschland Bedenken angesichts der Möglichkeiten zur Überwachung und Kontrolle.

Die Herausforderung besteht darin, eine Lösung zu finden, die einerseits die Rechte der Mitarbeiter schützt und anderseits die Möglichkeiten der neuen Technologie ausschöpft. Gelingt dies, bietet gerade KI einen deutlichen Mehrwert in der Kommunikation und Kollaboration von globalen, virtuellen Teams.
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KI wird den Arbeitsmarkt stark verändern

Prof. Dr. Carolin Fleischmann
Professorin im Master-Studiengang Innovation und Entrepreneurship (IUE), Fachhochschule Ansbach

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KI & Social Media Network Analytics

95 Millionen Instagram-Posts pro Tag, 31,25 Millionen Facebook-Posts pro Minute, 6.000 Tweets pro Sekunde, Tendenz steigend.

Die Analyse sozialer Medien stützt sich auf große Datenmengen, um mehr Erkenntnisse über Kunden und Nutzer zu erhalten. Mit dem Ziel, zielrichtige Geschäftsentscheidungen zu treffen, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen, werden diese Daten gesammelt und untersucht.

Netzwerkstrukturen sind besonders reichhaltig an Verknüpfungen und Informationen und bieten die Möglichkeit, im Rahmen fundierter Datenanalyse mehrdimensionale Verbindungen nachzuvollziehen. Künstliche Intelligenz kann im Rahmen dieser Analysen dabei helfen, unstrukturierten Datenmengen zu verarbeiten und Entscheidungsgrundlagen zu liefern.

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Soziale Netzwerke sind eine spannende Spielwiese für Unternehmen zur Generierung von relevanten Informationen.

Prof. Dr. Christoph M. Flath
Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement am Betriebswirtschaftlichen Institut der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Es gibt eine Reihe technischer Anwendungen, die Unternehmen und Marken tiefergehende Einblicke in Social-Media-Profile von Zielgruppen liefern. Maschine Learning sowie Deep Learning, als Teilgebiete der KI, benötigen große Datenmengen um fundierte Aussagen ableiten zu können. Das Umfeld der sozialen Medien bietet eine große Menge an unstrukturierten Daten. Mit Hilfe dieser Anwendungsbereiche ist es möglich Meinungen und Trends innerhalb von Communities zu erkennen. Mithilfe von KI ist es zudem möglich Inhalte zu erstellen, automatisierte Auswertungen durchzuführen und Zusammenhänge zu interpretieren.

Unternehmen haben ein hohes Interesse zu erfahren, was in Social-Media-Posts und in Kommentare über sie geschrieben wird. Die Analyse der Inhalte hilft dabei, Trends zu erkennen, die Markenreputation im Auge zu behalten sowie neue Wege für Werbung zu identifizieren oder um Shitstorms einzudämmen und zu vermeiden.

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Einblicke in die Arbeitsweise von KI und ML

Zeitliche und inhaltliche Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI)
Zeitliche und inhaltliche Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI)
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Um mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Aussagen treffen zu können, bedarf es einer ausreichend großen Datenmenge. Ausgehend davon stellt sich die Frage, wie man von unstrukturierten Daten zu intelligenten Anwendungen kommt?

KI-basierte Algorithmen müssen zunächst mit Testdaten trainiert werden. Hierbei werden fortlaufende Test durchlaufen, die das Ziel verfolgen bestimmte logische Muster zu erkennen. In diesem Kontext liest man häufig vom Maschinellen Lernen. Hierbei werden auf Grundlage von statistischen Modellen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten aus Trainingsdaten antrainiert und gefestigt. Bei ausreichender Qualität und Quantität ermöglichen diese Lernprozesse anschließend auch einen Transfer der gelernten Muster auf bisher unbekannte Daten. In der Folge erkennt die KI Muster und kann in hoher Geschwindigkeit und Präzision komplexe Zusammenhänge offenlegen.

Einfach ausgedrückt: Nachdem ein KI-basierter Algorithmus mit Daten gefüttert wurde, kann uns dieser auf Basis von Erfahrungswerten, automatisch und zuverlässig bei der Analyse von Zusammenhängen unterstützen.

Zeitliche und inhaltliche Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI)
Zeitliche und inhaltliche Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI)
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Deep Learning ist ein wichtiges Teilgebiet des Maschinellen Lernens. Hierbei werden Datenpunkte miteinander verbunden und in mehreren Schichten zusammengesetzt, analog zu neuronalen Netzen im menschlichen Gehirn. Diese Netzwerke schaffen komplexe Architekturen, die es dem System ermöglichen, komplexe Muster zu erfassen.

Indem das System Erlerntes wiederholt und mit neuen Inhalten verknüpft, bedarf es im Rahmen des fortgeschrittenen Lernvorgangs keiner weiteren Eingriffe. Diese Funktionsweise der künstlichen neuronalen Netze ist vom menschlichen Gehirn inspiriert, das Inhalte erlernt und Schlussfolgerungen ziehen kann.
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Mit KI-basierten Sentiment Analyse können Unternehmen Stimmungsindikatoren ableiten, die dabei helfen, ein besseres Verständnis davon zu bekommen, wie ihre Nutzer denken. Die Verarbeitung natürlicher Sprache und Bilderkennung erlauben der Stimmungsanalyse, positive und negative Ausdrucksformen zu identifizieren. So können u.a. Marketing Manager aus Unternehmen frühzeitig Ursachen für gute oder schlechte Stimmung im Netz erkennen. Besonders relevant sind diese Informationen im Zusammenhang mit Aussagen rund um die eigene Marke, Kampagnen oder Werbung.
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▶️ Bilderkennung:
Manuelles Durchsuchen und kategorisieren von einzelnen Fotos und Bildern wäre sehr aufwendig, subjektiv und fehleranfällig. Intelligente KI-Analysen ermöglichen das Untersuchen und Sortieren großer Menge an Fotos und Bildern aus dem Internet. Auf großen Datenbanken kann das Unternehmen herausfinden wann, wie und in welchem Kontext ihre Marke erwähnt wird, um daraus weitere Aktionen anzuleiten.

▶️ Texte verstehen:
Algorithmen aus dem Bereich des Maschinellen Lernens erkennen wie Nutzer miteinander kommunizieren. Natural Language Processing (NLP) ist der technische Fachbegriff, der den Prozess beschreibt, bei dem Systemen beigebracht wird, menschliche Sprache zu interpretieren. So können beispielsweise Kommentare auf ihre Bedeutung hin untersucht werden.

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Facebook

Facebook verwendet KI, um die Bilder und Texte der Nutzer zu verstehen, und nutzt entsprechend intelligente Anwendungen wie z.B.:

▶️ DeepText analysiert Texte nach deren Inhalt und Stimmungen, ordnet sie einem Kontext zu und leitet daraus Absichten ab. Hiermit lassen sich schnell Trends erkennen.

▶️ DeepFace erkennt Gesichter mit einer Genauigkeit von 97,35%. Auch hier lassen sich Mithilfe von Mimik und weiteren Verknüpfungen, wie dem Ort oder anderen abgebildeten Personen Muster erkennen.

▶️ GrokNet, als eines der neuesten KI-Projekte, erkennt z.B. die coole Jacke des Idols auf dem geteilten Bild. In der Folge erhalten User individuelle Links und Kaufbuttons.

Instagram

Hier werden mit Hilfe von KI z.B. Suchwörter, vergebene Likes oder die Verweildauer ausgewertet. Die Vielfalt an Daten ermöglicht das Anbieten von Produkten im Shop, die dem Style des Suchenden entsprechen.

Auf der Explore Seite schaffen intelligente Analyseprogramme eine Vorauswahl und liefern interessenspezifischen Content.
Angesichts der Veröffentlichung von Bildern und Videos, besteht ein erhöhtes Risiko für Belästigungen und Mobbing. Hier werden zur Prävention und Verhinderung ebenfalls KI-Anwendungen eingesetzt. Bereits vor dem Absenden werden negative Texte und Bilder, die andere Menschen verletzen, erkennen identifiziert. Selbiges gilt z.B. für entblößte Geschlechtsteile oder extreme Gewaltdarstellungen.

LinkedIn

Diese Plattform unterstützt ein effektiveres Matching auf dem Arbeitsmarkt.

Die KI hilft den Bewerbern sich optimal zu präsentieren. Als Beispiel lässt sich das neue Format der Vorstellungsvideos anführen. Hier antwortet der Bewerber auf zuvor feststehende Fragen. Die KI analysiert vor dem Absenden die Aufnahme und gibt bspw. Feedback zur Häufung von Füllwörtern oder vermeidbaren Phrasen.

Zur Unterstützung der Recruiter gibt es das intelligente QB-Modell. Dabei gleicht ein Algorithmus Bewerberdaten, wie Fähigkeiten und Erfahrungen, mit der Stellenausschreibung ab und errechnet anhand der vorausgegangenen Bewerbungsprozesse die Matching-Wahrscheinlichkeit. Gut passende Kandidaten werden hervorgehoben.

Pinterest

Gerade wenn man Inspiration und Gestaltungstipps sucht, wird Pinterest stark frequentiert. Bilderkennung spielt hierbei eine große Rolle.

Recommendation: Will man aus Europaletten DIY Möbel bauen, erkennt die KI neben dem Schlagwort auch anhand der angeklickten Bilder welche Designvorlieben vorliegen und schlägt ähnliche Projekte vor bzw. liefert die dazu passende Werbeanzeige (z.B. von dazu passenden Sitzkissen).

Innovativ ist auch das KI-Tool Pinterest Lens. Man nimmt hierbei z.B. eine Zutat mit der Handykamera auf und erhält kreative Rezeptvorschläge. Die Bilderkennung funktioniert selbstlernend und erkennt mittlerweile über eine Milliarde Inhalte.

TikTok

Das Portal, welches vor allem bei jüngeren Nutzern Anklang findet, und in China entwickelt wurde, ist eines der am schnellsten wachsenden Sozialen Netzwerke der Welt.

Aufgebaut auf dem KI Software-Framework Zhongtai werten die Algorithmen den vollen Umfang an möglichen Parametern wie Text-/Bild-/Audiodaten aus und helfen dem Content Creator bei der Videobearbeitung und Trend Detection. Dabei wird analysiert, bei welchem Video der User weiterwischt und welches komplett angesehen wird.

Der Empfehlungsalgorithmus ist durchgehend damit beschäftigt mit dem Nutzer zu interagieren und entscheidet anhand der ermittelten Vorlieben eigenständig, was der Nutzer sehen wird. Das Ergebnis ist eine hohe durchschnittliche Verweildauer von 52 Minuten pro Tag bei 800 Mio. Nutzern und hohen Werbeeinnahmen durch personalisiertes Marketing.

Twitter

Der Microbloggingdienst Twitter hat rund 186 Millionen tägliche Nutzer und ermöglicht es mit Hilfe von Tweets (telegrammartige Kurznachrichten) Informationen zu publizieren.

Im Kampf gegen Hate Speech und Fake News setzt Twitter dabei auf intelligente Datenanalyse und baut seine Kompetenz fortlaufend aus. 2019 kaufte man bspw. das Star-up Fabula AI, welches mithilfe von Geometric Deep Learning die Verbreitungswege einer Nachricht analysiert. Mit einer Genauigkeit von 93% lassen sich so Fake News erkennen.

Weitere Anwendungsgebiete sind bspw. intelligente Bildbeschneidungswerkzeuge, die Echtzeit-Auswertung von Live Content und interessenspezifische Vorschläge gemäß den Präferenzen des Nutzers.

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Kann man intelligenter Datenanalyse vertrauen?

Befragung von Jugendlichen zur Bedeutung des Datenschutzes (Quelle: YouGov)
Befragung von Jugendlichen zur Bedeutung des Datenschutzes (Quelle: YouGov)
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So innovativ und praktisch die skizzierten Anwendungen sind, oft begleitet den Nutzer ein ungutes Gefühl, wenn ungewollt Daten preisgegeben. Zukunftsbestimmend für die freiheitliche Akzeptanz ist daher der konstruktive und offene Diskurs über die Frage, was intelligente Datenanalyse überhaupt zukünftig leisten soll und darf?

China als autoritär geführtes Regime, nutzt bereits intelligente Datenanalyse im Zuge seines Social-Credit-Systems. Hierbei wird in mehreren großen Städten mithilfe von Kameras das soziale Leben überwacht und analysiert. Auf Basis großer Datenmengen erhalten Bürger ein Scoring, welches reale Vorzüge oder Nachteile zur Folge hat. Die Daten können beispielsweise generiert werden aus dem Konsumverhalten von Verbrauchern, den Aktivitäten in Social Media oder durch die Videoüberwachung im öffentlichen Raum und dem Straßenverkehr.

In Abgrenzung hierzu sind in Deutschland und der Europäische Union die privaten Daten über die Datenschutz-Grundverordnung geschützt. Das Ziel besteht darin, die Daten von Individuen zu schützen und der Missachtung von Persönlichkeitsrechten vorzubeugen. Für Unternehmen bedeutet dies einen hohen bürokratischen Aufwand. Was als bürokratisches Hemmnis für Innovation erscheint, dient jedoch dem Zweck nachhaltiges, vertrauensbasiertes Wachstum zu fördern.

Befragung von Jugendlichen zur Bedeutung des Datenschutzes (Quelle: YouGov)
Befragung von Jugendlichen zur Bedeutung des Datenschutzes (Quelle: YouGov)
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Datenschutz und die Transparenz des Individuums

Prof. Dr. Christoph M. Flath
Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement am Betriebswirtschaftlichen Institut der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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KI-Analysen bieten Unternehmen viele Vorteile. Es gibt jedoch eine breite Diskussion darüber, wo die Grenzen von KI liegen soll. Wie sieht die zukünftige Beziehung zwischen Mensch und Maschine aus? Welche Rolle wird die Technologie einnehmen?

Um Akzeptanz zu schaffen, gilt es Transparenz zu fördern und positive Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen. KI bietet viele Möglichkeiten und die Potenziale sind lange nicht ausgeschöpft. Die Technologie entwickelt sich dynamisch weiter und bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

Um KI-Know-How in Deutschland auszubauen, fördert die Bundesregierung daher entsprechende Forschungsprojekte und Anwendungen mit ca. fünf Milliarden Euro bis 2025. Auch der Freistaat Bayern stellt hierzu finanzielle Mittel zur Verfügung.

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Technologie und Anwendung

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ZDEX – Hands on Digitalisierung

Die digitale Transformation der Wirtschaft stellt insbesondere viele kleine und mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen. Hier fehlen oftmals die Fachkräfte oder die Zeit, um den Wandel im laufenden Betrieb zu meistern. Hier erhalten Unternehmen aus Unterfranken nun Unterstützung. Das ESF-ZDEX-Netzwerk bietet dabei für kleinere und mittlere Unternehmen den Zugang zu verschiedenen Themengebieten – die Palette der Themen ist groß und reicht von der künstlichen Intelligenz (KI) bis zur Grundsatzfragen digitaler Geschäftsmodelle. Der Europäische Sozialfond (ESF) unterstützt dieses Vorhaben finanziell mit 2 Mio. Euro.


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Das EU-Projekt ESF-ZDEX - Zentrum für digitales Experimentieren - ist im Mai 2020 offiziell gestartet. Kleine und mittelständische Unternehmen werden dabei unterstützt, den digitalen Wandel anhand von konkreten Projekten und gemeinsam mit innovativen Forscherinnen und Forschern aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen anzugehen. Es handelt sich um ein fortlaufendes Projekt, welches zunächst bis zum Jahr 2022 durchgeführt wird. Für interessierte Unternehmen entstehen dabei keine Kosten.

Um am Netzwerk teilnehmen zu können, müssen die Betriebe lediglich im Raum Nordbayern angesiedelt sein und die offiziellen KMU-Kriterien erfüllen. Bisher haben bereits mehr als 50 Unternehmen aus verschiedenen Branchen am Programm partizipiert. Hierbei sind bisher nahezu alle Stufen der Integration erreicht worden: Weitere Kooperationen zwischen Unternehmen und Wissenschaftlern stehen in den Startlöchern bzw. sind schon im Gange.
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Die fünf Netzwerke des ESF-ZDEX Projekts:

Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge, Juniorprofessorin für Digitales Marketing und E-Commerce an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg führt kurz aus zu den fünf Netzwerken des ZDEX: Digitale Transformation und vernetzte Produkte, Data Mining, künstliche Intelligenz und (tiefes) Lernen für die Arbeitswelt 4.0, Datenanalyse mit Schwerpunkt Verarbeitung natürlicher Sprache, Digitale Medien und Soziale Roboter / Soziale Agenten, Bildanalyse, Visualisierung und Modellierung komplexer Systeme.

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Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge ist zusammen mit Prof. Dr. Frédéric Thiesse für das Netzwerk "Digitale Transformation und vernetze Produkte" zuständig. Betrachtet werden in diesem Cluster diverse Schnittstellenthemen, die zum einen die klassische betriebswirtschaftliche und zum anderen die technologische Sicht auf die Digitalisierung werfen. Es geht dabei nicht nur um die Vernetzung von Produkten, welche beispielsweise Chips und Sensoren einschließen, sondern auch um die digitale Transformation von Prozessen.
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Digitalisierung im Handwerk

Prof. Dr. Jan-Kristin Prigge spricht über die Herausforderungen der Digitalisierung im Handwerk. Für viele Betriebe stellt diese eine große Herausforderung dar. Das ESF-ZDEX kann hier bei der Ermittlung und Umsetzung von Lösungsansätzen helfen.

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ZDEX-Erfahrungsbericht vom Kooperationsunternehmen AVATO CONSULTING AG

Isabell Bachmann (Information Manager, Avato Consulting AG) machte sowohl ihren Bachelor, als auch Master Abschluss an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg und arbeitet heute bei der Avato Consulting AG. Seit November 2020 ist die avato consulting AG ein Kooperationspartner von ESF-ZDEX. Isabell Bachmann berichtet über die Erfahrungen des Unternehmens.

Entwicklungen durch eine Kooperation mit ZDEX
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Die Kooperation eines Unternehmens innerhalb des Forschungsprojekts ESF-ZDEX bietet viele Vorteile. Die Partner schließen kostenfreie Kooperationsvereinbarungen und sind nicht langfristig an Verträge gebunden. Die Teilnahme ist komplett unabhängig von der Branche. Ziel des Netzwerks ist es, interessierte und aufgeschlossene Betriebe bestmöglich und passgenau auf die zunehmende Digitalisierung vorzubereiten.

Der Einsatz von KI (Künstlicher Intelligenz) bietet u.a. große Potenziale um Unternehmen von Routine-Aufgaben zu entlasten und Mitarbeitern mehr Zeit für strategische Themen zu schaffen. Für die Unternehmen ist die digitale Transformation von Prozessen und Umstellung von Geschäftsmodellen eine große Herausforderung. Hierbei gilt es oftmals alte Strukturen auszubrechen und durch neue zu ersetzen. Dies erfordert Mut und Anstrengung, ist jedoch erforderlich um in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können.

Durch die Kooperation mit innovativen Lehrstühlen, werden Unternehmen Lösungsansätze für die Zukunft aufgezeigt. Auch für die Wissenschaftler bieten die Kooperation viele Vorteile. Sie haben die Möglichkeiten ihre Forschungsansätze und Theorien an echten Praxisfällen umzusetzen. Somit entsteht durch das ZDEX eine echte Win-Win-Situation.
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Die Förderung des Projekts läuft zunächst noch bis 2022. Unternehmen aus der Region Nordbayern können weiterhin laufend einsteigen. Die Kooperationsmöglichkeiten werden sehr gut nachgefragt.

Die Erfahrungswerte der teilnehmenden Betriebe sind durchweg positiv. Als besonders positiv erweist sich die breite Abdeckung unterschiedlicher Fachbereiche sowie die unverbindliche und niederschwellige Möglichkeit zum Einstieg. Die Netzwerkpartner sind an einer Weiterführung des Projekts und aufgebauter Strukturen in der Region interessiert.
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Enthusiasmus für Digitalthemen teilen

Prof. Dr. Jana-Kristin Prigge erklärt, warum sie am Projekt ESF-ZDEX teilnimmt und berichtet über die positiven Erfahrungswerte.

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Telematik & IoT

Das Zentrum für Telematik e. V. (ZfT) entwickelt seit 2007 praxistaugliche und interdisziplinäre Lösungen in den Schwerpunkten Raumfahrt, Automatisierung und mobilen Systemen. Darüber hinaus berät das ZfT die regionale Industrie hinsichtlich des Einsatzes von Telematik und unterstützt die Unternehmen bei der Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen.
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Im Zuge der NetSat-Mission wird zum ersten Mal die Selbstorganisation mehrerer Satelliten im dreidimensionalen Raum als Teil einer Formation im Orbit demonstriert. Dazu werden neue Technologien zur Kontrolle und Koordination der Formation erforscht.
Dies eröffnet innovative Perspektiven für zukünftige Sensornetzwerke im Weltraum. Damit wird es möglich sein z. B. dreidimensionale Bilder der Erdoberfläche zu machen oder mit Computertomographie-Methoden das Innere von Wolken zu charakterisieren.


Aber was genau ist eigentlich Telematik und wo gibt es Anwendungsfelder in der Industrie?


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Prof. Dr. rer. nat. Klaus Schilling, Vorstand Zentrum für Telematik e. V. (ZfT)

Telematik ist ein interdisziplinärer Ansatz, der Telekommunikation, Automatisierungstechnik und Informatik kombiniert, um Dienstleistungen an entfernten Orten zu erbringen.

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Wie hängen diese Themen zusammen?
Mit Telematik-Methoden kann man beispielsweise industrielle Produktionsanlagen mit Robotern oder aber auch Satelliten an weit entfernten Orten warten oder fernsteuern.

Während in der Telematik üblicherweise die Telekommunikation meist über Glasfaser oder Funk durchgeführt wird, kann diese natürlich auch über Satelliten durchgeführt werden.

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Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten der Telematik

Prof. Dr. rer. nat. Klaus Schilling erklärt, dass man durch Telematik u.a. die Ablesung von Stromständen wesentlich vereinfachen kann.

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Hohe Effizienz und Schnelligkeit bei weniger Risiko und Kosten

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Potenziale der Telematik im Kontext von I(I)oT

Betreibt ein regional ansässiges Unternehmen eine entfernte Produktionsstätte, so ist es mit hohen Kosten verbunden, wenn Spezialisten im Falle eines Maschinendefekts anreisen müssen.
Telematik ermöglicht beispielsweise die Fernwartung von Maschinen. Für Unternehmen bedeutet dies mehr Sicherheit, Schnelligkeit und Effizienz. Ebenfalls können Wartungsintervalle angepasst werden, um weitere Kosten zu sparen. Präventive Fernwartung reduziert zusätzlich die Risiken von Ausfallzeiten. Dieses Verfahren wird bereits seit einiger Zeit von großen, global agierenden Unternehmen mit weltweiten Produktionsstätten umgesetzt. Telematik bieten jedoch auch kleineren und mittelständischen Unternehmen große Potenziale. Die Methoden finden nahezu in allen Branchen Anwendungsfälle, vom produzierenden Gewerbe über den Logistikbereich, bis hin zur Gesundheitswirtschaft.


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Die Roboter arbeiten zuverlässig 24 Stunden, rund um die Uhr.

Prof. Dr. rer. nat. Klaus Schilling, Vorstand Zentrum für Telematik e. V. (ZfT) berichtet über die Potenziale für die Logistik- und Transportbranche.

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Das ZfT nutzt für seine Telematik-Dienstleistungen und Produkte meist Datenübermittlungssysteme wie Glasfaser oder 5G-Funk, aber auch Satellitenkommunikationsverbindungen können hier genutzt werden. Dies bietet sich insbesondere dort an, wo keine anderweitigen Kommunikationsnetze verfügbar sind (z.B. in der Wüste, auf See, in wenig erschlossenen Gebieten).

Die Technologie eröffnet bereits heute innovative Wege zur Optimierung einer Vielzahl von Geschäftsprozessen und entwickelt sich rasant weiter.
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Digitale Geschäftsmodelle

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Chancen und Herausforderungen digitaler Geschäftsmodelle

"Die Corona-Krise hat die digitale Bindung zwischen Kunden und Unternehmen sehr stark unterstützt, weil die Kunden die Möglichkeit haben, ihre Konsumnachfrage unmittelbar in digitaler Form auszudrücken. Unternehmen sind nun gezwungen, dieser Nachfrage entsprechend Ausdruck zu verleihen." 

(Prof. Dr. Axel Winkelmann) 
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Digital Business bedeutet Automatisierung, Flexibilisierung, Skalierung und Internationalisierung des Leistungsangebots.

Prof. Dr. Axel Winkelmann,
Lehrstuhlinhaber: Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Kategorisierung von digitalen Prozessen

Quelle: Stufenmodell zur Digitalisierung der IHK Würzburg-Schweinfurt und Prof. Dr. Axel Winkelmann
Quelle: Stufenmodell zur Digitalisierung der IHK Würzburg-Schweinfurt und Prof. Dr. Axel Winkelmann
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Stufe 1: Eine digitale Infrastruktur schaffen und Effizienz steigern

Zunächst gilt es das Fundament für die Digitalisierung des Unternehmens zu schaffen. Dies reicht von der Schaffung des Mindset und der personellen Ressourcen für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten bis hin zur Bereitstellung der technischen Infrastruktur. Zusätzlich muss sichergestellt werden, dass der Zugriff über Server- und Cloudinfrastrukturen auf alle relevanten Datenquellen sichergestellt ist. Diese beispielhaften Maßnahmen sind elementar für eine Einrichtung und spätere Nutzung der digitalen Infrastruktur sowie der Optimierung von Prozessen.



Stufe 2: Geschäftsprozesse digitalisieren und das eigene Geschäftsmodell weiterentwickeln

Die Schnittstellen zu allen relevanten internen und externen Daten sind herzustellen. Ausgehend von einem soliden Datenfundament, werden Geschäftsprozesse digital transformiert. Für eine bessere Sichtbarkeit im Internet sollten Unternehmen ihren Internetauftritt auf den bekannten Suchmaschinen optimieren. Stufe zwei umfasst damit die digitale Transformation von relevanten Geschäftsprozessen, von der Erfassung und Operationalisierung von Kunden- und Lieferanten bis hin zur Lohnabrechnung von Mitarbeitern.

Stufe 3: Geschäftsprozesse automatisieren und digitale Geschäftsmodelle umsetzen

Der dritte Schritt umfasst die Automatisierung und Integration von Geschäftsprozessen. Jeder Geschäftsprozess, der nicht zwingend manuelle Eingriffe erfordert, sollte digital abgebildet und automatisiert werden. Durch die Operationalisierung von digitalen Prozessen und Daten werden, Entscheidungen beeinflusst und getroffen. Diese sind schneller, genauer und machen Unternehmen effizienter.

Quelle: Stufenmodell zur Digitalisierung der IHK Würzburg-Schweinfurt und Prof. Dr. Axel Winkelmann
Quelle: Stufenmodell zur Digitalisierung der IHK Würzburg-Schweinfurt und Prof. Dr. Axel Winkelmann
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Die IHK Würzburg/Schweinfurt und der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik an der Universität Würzburg haben in der Studie "Digitalkompass 2020" unter anderem untersucht, welche Chancen für die regionale Wirtschaft durch zunehmende Digitalisierung entstehen, welche Herausforderungen zu meistern sind und welche Projekte in bereits in der Vergangenheit umgesetzt wurden.

Der Großteil der befragten Unternehmen befindet sich derzeit auf der ersten und zweiten Stufe, dem Auf- und Ausbau digitaler Infrastruktur, respektive digitaler Geschäftsprozesse.

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Nachholbedarfe und die Digitalisierung als langfristige Daueraufgabe

Prof. Dr. Axel Winkelmann
Lehrstuhlinhaber: Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik

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Mit Flexibilität und Digitalisierung die Krise als Chance nutzen.

Website: Pre-Corona und heute

Am Beispiel der Anpassung des Webauftritts des Würzburger Restaurants "Kullmanns" lassen sich mehrere Elemente der ersten und zweiten Stufe der Digitalisierung (gemäß v.g. Stufenmodell, Digitalkompass 2020) aufzeigen:

▶️ Integration von Bestellmöglichkeit auf der Plattform
▶️ Digitale Reservierung: Verknüpfung der Website mit dem internen System
▶️ Systemoffenheit: Gutscheine geräteübergreifend verfügbar

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Gastronomie meets Plattformökonomie - Mehr Angebot, mehr Abhängigkeit

Prof. Dr. Axel Winkelmann erklärt die Vor- und Nachteile der Plattformökonomie im Bereich der Gastronomie. Die Mechanismen des Plattformgeschäfts bündeln das Angebot, schaffen Transparenz und bieten dem Konsumenten direkten Zugriff auf ein breites Angebotsspektrum. Dies ist für die partizipierenden Unternehmen ein Vorteil, auf der anderen Seite nimmt die Plattform für die Bündelung von Angebot und Nachfrage eine Provision und wird dadurch zum Gatekeeper, mit maßgeblichem Einfluss auf den Marktzugang.

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Lieferando

Monopolist
- Gründung: 2009
- ZUGEHÖRIGKEIT: Just Eat Takeaway (anfänglich Citymeal)
- Funktion: Online-Plattform und Vermittler zwischen Kunde und Restaurant
- Profitorientiert
- Geschätzter Marktanteil 2019: 98% der Bestellungen (Quelle: holyeats.de)

Lieferando zugehörig

Seit 2019 hat Lieferando eine monopolähnliche Stellung auf dem deutschen Markt;
zahlreiche Lieferdienste in Deutschland sind Teil des Unternehmens.

speisekarte.de

- Gründung: 2008
- ZUGEHÖRIGKEIT: unabhängig
- Funktion: Bestellplattform 
- Profitorientiert

Gastro-Retter

 - Gründung: 2020 (Gastroretter); 
- Zugehörigkeit: Private Bürgerinitiative
- Funktion: Bestellplattform 
- Non-Profit

Amadeus360

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: GastroMIS
- Funktion: auf dem Kassensystem aufbauendes Modul: Abholservice, Schnittstelle zu Lieferando möglich
- Profitorientiert

Lightspeed (früher Gastrofix)

- Gründung: 2012, Gastrofix Hilfsprogramm: 2020
- Zugehörigkeit: Lightspeed
- Funktion: Digitalpaket für Bestellplattformen, Lieferservice-Finder für Deutschland sowie kostenlose Webinare
- Profitorientiert

Too Good To Go

- Gründung: 2015
- Zugehörigkeit: Unabhängig, Kooperation mit Unileverfoodsolutions
- Funktion: Digitale Bestellplattform
- Profitorientiert

speisekarte.de

- Gründung: 2008
- Zugehörigkeit: unabhängig
- Funktion: Bestellplattform 
- Profitorientiert

SAVE YOUR SHOP

- Gründung: 2020 (Gastroretter); LIMZ Solutions GmbH (2014)
- Zugehörigkeit: LIMZ Solutions GmbH
- Funktion: Einrichtung eines Onlineshops innerhalb von 48 Stunden
- Profitorientiert

#Supportyourlocalgastro

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: Unabhängig
- Funktion: Bestellplattform
- Non-profit

Abholhelden.de

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: Unternehmer Bernd Förtsch
- Funktion: Bestellplattform 
- Profitorientiert

gemeinsamdadurch.de

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: Sparkassen Innovation Hub
- Funktion: Online-Plattform für Gutscheinverkäufe
- Non-Profit

GastfreundschaftByMelitta

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: Melitta Professional Coffee Solutions, Ticket24 und Point Digital
- Funktion: Online-Plattform für Gutscheinverkäufe
- Non-Profit

#PayNowEatLater

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: unabhängig
- Funktion: Online-Plattform für Gutscheinverkäufe
- Non-Profit

Dein-Lokal-nebenan

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: DEHOGA NRW
- Funktion: Online-Plattform
- Non-Profit

Lokalhelden

- Gründung: 2020
- Zugehörigkeit: Bayern 3, DEHOGA Bayern, Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
- Funktion: Online-Plattform
- Non-Profit

Pepperfox

- Gründung: 2020 (Gastroretter); LIMZ Solutions GmbH (2014)
- Zugehörigkeit: unabhängig (Björn Konzelmann)
- Funktion: Suchmaschine für Gastrobetriebe, die in der Corona-Krise einen Abholservice oder Lieferservice anbieten
-Non-Profit

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Intermediäre fordern ihren Beitrag und fördern das Geschäft.

Prof. Dr. Axel Winkelmann
Lehrstuhlinhaber: Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik

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Die Corona-Pandemie hat den "Digitalisierungsdruck" in vielen Betrieben und Organisationen erhöht. Einerseits wurden viele Defizite aufgedeckt, andererseits haben zahlreiche Betriebe die Krise als Chance genutzt und sich schnell angepasst und kundenorientiert weiterentwickelt. Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten, dass gastronomische und touristische Angebote im Kern auf Präsenz ausgerichtet sind. Es ist daher wichtig, dass in dieser Branche eine schnelle und transparente Öffnungsperspektive entwickelt und umgesetzt wird.

Was hier beispielhaft für die Gastronomie dargestellt wurde, ist praktisch in jeder Branche zu beobachten. Der digitale Wandel hat bereits vor Corona Fahrt aufgenommen und sich im Zuge der Pandemie nochmals beschleunigt. Digitale Disruption kann jede Branche treffen und wer nicht bereit ist den Wandel als Chance zu sehen, riskiert in Zukunft nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein.

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Digitale Geschäftsmodelle & IoT

Die Idee des „Internet of Things“, dem Internet der Dinge, ist nicht neu. In den 1990er Jahren wurde der Begriff zum ersten Mal definiert. Dahinter steht kurz zusammengefasst, die Vernetzung physischer Dinge mit dem Internet.

Die Möglichkeiten für die Wirtschaft sind enorm. Die Planung, Implementierung und Anwendung ist dagegen eine große Herausforderung für Organisationen.


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Was steckt hinter dem Begriff IoT?

Prof. Dr. Frédéric Thiesse
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

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Um externe Dienste auszuschalten, hier Einstellungen ändern.

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Wenn man über das Internet der Dinge spricht, dann assoziiert man damit häufig den industriellen Bereich. Hier spricht man auch vom Industrial Internet of Things (IIoT). Doch auch im Gesundheitswesen bieten sich durch die Vernetzung von physischen Objekten mit dem Internet viele Potenziale.

Laut Prof. Dr. Frederic Thiéssé wird die Implementierung des Internet der Dinge im Gesundheitsbereich jedoch noch einige Zeit dauern. Grund ist die äußerst sensible Handhabung des Datenschutzes sowie staatliche Regulierungen.

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Technologie bringt einen Mehrwert für Patienten

Prof. Dr. Frédéric Thiesse
Inhaber Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung an der Universität Würzburg

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Das Internet der Dinge im Gesundheitsbereich vernetzt den Menschen als physisches Objekt mit dem Internet. Die Potenziale sind nicht auf die digitale Krankenakte begrenzt. Durch die Vernetzung, Digitalisierung und Operationalisierung von Daten können Fortschritte im Bereich der Therapie und Diagnostik erreicht werden. Von der automatisierten Insulinvergabe bei Diabetikern bis hin zu konstanter Messung lebensnotwendiger Parameter von chronisch erkrankten Patienten sind hier viele digitale, automatisierte Therapiemöglichkeiten denkbar.

Die Potenziale sind nicht auf die digitale Krankenakte begrenzt. Durch die Vernetzung, Digitalisierung und Operationalisierung von Daten können Fortschritte im Bereich der Therapie und Diagnostik erreicht werden. Von der automatisierten Insulinvergabe bei Diabetikern bis hin zu konstanter Messung lebensnotwendiger Parameter von chronisch erkrankten Patienten sind hier viele digitale, automatisierte Therapiemöglichkeiten denkbar.

Das Thema wird bereits seit geraumer Zeit in der Mainfranken, im Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen vorangetrieben. Hier entstehen Lösungen für digitales Patientenmonitoring, Patientensprechstunden aber auch telemedizinische Unterstützung im Notfallmanagement.

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Vernetzung, Flexibilisierung, Automatisierung und Globalisierung - das Internet der Dinge hat längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Von der Fabrikhalle bis hin zur medizinischen Behandlung. Während wir täglich mit der Technologie in Berührung kommen, ist es uns in der Praxis nicht immer bewusst. IoT bietet enormes Potenzial, welches durch 5G-Technologie nochmal wächst. 

Allerdings sind mit der Einführung und Umsetzung zahlreiche Hemmnisse verbunden. Diese reichen oftmals von der Hardware und dem Mindset in Organisationen bis hin zum Datenschutz. 

Wohin geht nun die Reise von IoT? Es ist davon auszugehen, dass die Technologie deutlich an Bedeutung gewinnen wird und in nahezu alle Bereiche des Arbeits- und Privatlebens Einzug halten wird. Aus diesem Grunde sollte man sich dem Thema nicht verschließen. Die Zukunft gehört denen, die Anpacken und die Chancen sehen. 
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Wohin geht die Reise des Internet der Dinge?

Prof. Dr. Frédéric Thiesse
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung an der Universität Würzburg

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