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MK online: Im Einsatz für unsere Stadt

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Würzburg - Im Einsatz für unsere Stadt

Mit wachem Blick schauen Studentinnen und Studenten des Sommersemesters 2022 MK in multimediale Storytellings auf ihre Studienstadt und zeigen, was an Würzburg besonders ist.
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In einer einwöchigen Pop-up-Redaktion haben die Studierenden mit viel journalistischem Feinsinn Themen aufgespürt und sie in Bild, Video und Ton aufgearbeitet. Das Ergebnis: Diese umfangreiche und gelungene Multimediareportage über besondere Projekte und Orte in ihrer Studienstadt. Viel Spaß beim Schauen, Hören und Lesen!
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Inklusionscafé "Senza Limiti"

Im Mai eröffnete das Würzburger Café Grenzenlos aka Senza Limiti - vollkommen barrierefrei, mitten in der Altstadt. Ein Blick hinter den Tresen und auf das Thema Inklusion in der Gesellschaft.
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Die Straßenbahn rauscht früh morgens durch die gepflasterte Augustinerstraße, vorbei an der Hausnummer 6. Knatternd öffnet sich das Rollladentor, Tische werden gedeckt, Stühle herausgestellt. Es duftet nach frisch geröstetem Kaffee. Die Kühltheke wird gerade mit Croissants bestückt, als erste verschlafene Kunden eintreten und ihren morgendlichen Coffee to go im Senza Limiti bestellen.
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Das Café heißt zu Deutsch nicht nur "grenzenlos", der Name ist Programm: In dem barrierefreien Café arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand - es ist ein inklusives Café und das einzige seiner Art in der Innenstadt.
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Im Frühjahr 2022 eröffnete es Gründer Steven Henze. Aufgewachsen in einer Gastronomiefamilie wurde ihm die Branche in die Wiege gelegt. Seine Leidenschaft für Kaffee entdeckte er während eines zweijährigen Italienaufenthaltes und brachte sie schließlich mit nach Hause.

Studiert hat er Sonderpädagogik an der Fachhochschule Würzburg. Schon während des Studiums arbeitete er in verschiedenen sozialen Organisationen und entdeckte sein Gespür für dem Umgang mit Menschen mit Behinderung. Schnell war für ihn klar, dass er später einmal in einem Inklusionsprojekt tätig sein möchte. Dabei verlor er die Liebe für die geröstete Bohne nie aus den Augen. Getrieben von der Vision, beide Leidenschaften miteinander zu verknüpfen, beschloss er schließlich, sein eigenes Café zu gründen.


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Inklusion im Zentrum der Stadt zugänglich machen - ein Café, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten, und zwar unter den gleichen Bedingungen. Geht das? Steven sagt ja. Sein Ziel ist es, soziale Gerechtigkeit und Fairness in der Gesellschaft zu etablieren. Doch der Weg zum eigenen Café ist lang - und vor allem teuer.

Der Sozialpädagoge ging 2020 mit seiner Idee an die Öffentlichkeit und rief eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben. Und das mit großem Erfolg: Seine digitale Reichweite war immens, die Beteiligung überwältigend. Insgesamt wurden über 35.000 Euro Startkapital gesammelt. Bereits im Dezember 2021 konnte er mit einem Pop-Up Weihnachtscafé an den Start gehen. Darauf folgten Renovierungen, Behördengänge, die Suche nach einem nachhaltigen Kaffeelieferanten aus Italien und natürlich nach Personal, bis das Senza Limiti schließlich im Mai dieses Jahres seine Türen öffnete.

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Ein Teil des Teams ist Juliane. Sie steht hinter dem Tresen und viertelt Zitronen, als wir das Senza Limiti betreten. Als Springerin hilft sie während des Cafébetriebs überall mit. Schon früh am Morgen sorgt sie für Ordnung und hilft bei den Vorbereitungen, die anstehen. Die 22-jährige ist eine der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung und seit der Eröffnung mit dabei. Im Interview erzählt sie uns, wie schwierig es ist, als Mensch mit einer Beeinträchtigung eine Anstellung zu finden. Um nicht in einer Behindertenwerkstatt arbeiten zu müssen, nahm sie einen Job in einer Kantine an, wurde dort aber nicht glücklich. Sie möchte nicht ausschließlich mit Menschen arbeiten, die ebenfalls mit einer Behinderung leben, sondern ein Teil eines inklusiven Betriebs werden. Im Café Grenzenlos wird Sie behandelt wie jeder und jede andere*r auch.

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Nach Daten des statistischen Bundesamtes haben behinderte Menschen eine geringere Beteiligung am Arbeitsmarkt: 69% der erwerbstätigen Menschen mit Behinderung im Alter von 25 bis 44 Jahren waren 2019 erwerbstätig oder auf der Suche nach einer Tätigkeit. Im Gegensatz dazu lag der Anteil der gleichaltrigen nicht behinderten Altersgruppe bei 88%. Viele Betriebe möchten nicht das Risiko eingehen, eine Person mit Behinderung zu beschäftigen. Zu hoch sind die Kosten und der bürokratische Aufwand.

Vielmehr greifen vor allem Betriebe aus dem Dienstleistungssektor auf ausgelagerte Arbeitsplätze zurück. In Kooperation mit Behindertenwerkstätten lassen sie beeinträchtigte Personen bei Ihnen arbeiten, ohne Arbeitsvertrag. Die Bezahlung liegt in der Hand der gemeinnützigen Werkstatt. "Das ist ein Schritt in die falsche Richtung", erklärt Steven Henze. Denn so findet keine vollständige Integration der Menschen in den ersten Arbeitsmarkt statt. "Das ist nicht die Inklusion, die wir uns hier vorstellen", sagt der 32-Jährige. Kooperationsanfragen von sozialen Trägerschaften lehnt er ab, die Verantwortung für alle Angestellten liegt in der Hand des Cafés. Im Senza Limiti bekommen Mitarbeitende, egal ob mit oder ohne Behinderung, einen festen Arbeitsvertrag. Sie arbeiten alle unter den gleichen Bedingungen.
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"Bürokratische Hürden zu überwinden ist der Hauptbestandteil meiner aktuellen Arbeit", sagt Henze. Um staatliche Förderungen zu erhalten, muss er strenge Quoten erfüllen. Er darf nicht zu viele Menschen mit und nicht zu viele Menschen ohne Behinderung beschäftigen. "Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderung in ihren Betrieben beschäftigen möchten, werden von dem enormen bürokratischen Aufwand abgeschreckt", sagt der Barista, "um die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt weiter voranzutreiben, müssen diese Barrieren abgebaut werden.“ Nur so könne Inklusion am Puls der Stadt stattfinden.

Patricia Wuske, Steven Henzes Stellvertreterin, erzählt, dass inklusive Projekte zu wenig Aufmerksamkeit erhielten. Zu oft würden sie an den Rand der Stadt abgedrängt. "Es ist wichtig, dass Inklusion in der Mitte der Gesellschaft stattfindet, und das ist hier", sagt die Sonderpädagogin, während die Straßenbahn durch die Augustinerstraße rollt. Oft bekommte man von inklusiven Initiativen zu wenig mit. Das soll sich mit dem Senza Limiti ändern.  
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Patricia trinkt am liebsten Espresso, sagt sie und lacht. Sie arbeitet Vollzeit im Café, zeigt neuen Mitarbeitern den Ablauf, teilt Arbeitszeiten ein. Durch einen gemeinsamen Freund ist sie auf Steven und sein Projekt aufmerksam geworden und fand nach dem Studium im Senza Limiti ihren Weg in das Berufsleben.

An Bewerbungen mangele es Steven und Patricia nicht, sagen sie. Auch zwei Monate nach der Eröffnung bekommen sie wöchentlich neue Anfragen - entgegen den Skeptikern, die bezweifelten, ob genug Personal gefunden werden kann. Insbesondere Personal, das mit einer Behinderung lebt. Gleichberechtigte Arbeitsbedingungen und vor allem die gleiche Bezahlung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, schien für viele unvorstellbar. Doch kritische Stimmen brachten Steven nicht von seinem Weg ab. Zweifel an seinem Projekt habe er nie gehabt, berichtet er - lediglich Bedenken, ob die eigene Kraft ausreicht, das Projekt Inklusionscafé zu stemmen. Doch er ist den langen Weg bis zum eigenen Café gegangen und hat dabei viele Hürden überwunden. "Wir sind nicht langsamer als andere“, sagt er stolz, "auch, wenn wir noch nicht am Ziel sind, haben wir es geschafft jeden miteinzubeziehen.“
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Auf die Frage, welche Visionen Steven für die weitere Zukunft hat, hält er sich bedeckt. Der Fokus liegt aktuell auf dem Café Grenzenlos. Bis sein Herzensprojekt auf eigenen Beinen steht, widmet er sich ausschließlich dem Senza Limiti: "Natürlich habe ich Träume, die haben jedoch gerade keinen Vorrang. Ich weiß, dass ich nicht die ganze Welt verändern kann. Aber im Kleinen fange ich an."
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Das Team hinter 
INKLUSION OHNE GRENZEN

Maximillian Nitsche • Jana Kraft • Taner Deniz

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Omas For Future

Ein Nachmittag im Wald mit den Omas for Future - Ingeborg und Monika können auch anders als "Kaffee und Kuchen".
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Der Waldboden raschelt geheimnisvoll, als wir an einem lauen Mittwochnachmittag Ingeborg und Monika durch den dichten Wald im Steinbachtal folgen. Wir sind noch ganz gespannt und etwas aufgeregt, wo die beiden uns hinführen - vor allem, als wir den üblichen Gehweg verlassen und tiefer in den Wald vordringen. Im Gepäck haben sie selbstgemachte Plakate mit Klimabotschaften.
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Die beiden Frauen sind Mitglieder der Würzburger Regionalgruppe der Omas for Future. Derzeit gibt es circa 70 Regionalgruppen in ganz Deutschland. Sie alle gehören zu der bundesweiten Initiative Omas for Future, die im Juli 2019 von Cordula Weimann und Dr. Harry Lehmann zusammen mit Klimawissenschaftler*innen in Leipzig gegründet wurde. Die Vision der Initiative ist eine Welt, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
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Von den Rentnerinnen, von denen drei aus Sommerhausen stammen, sind die jüngsten 60 Jahre alt - das Altersspektrum umfasst aber auch 70+. Zurzeit besteht die Gruppe aus sieben Frauen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, angesichts des fortschreitenden Klimawandels aktiv für eine lebenswerte Zukunft der Kinder und Enkelkinder einzutreten.
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"Uns ist bewusst geworden, wie gefährdet unsere Lebensgrundlagen durch den Klimawandel sind und dass wir alle seit Jahrzehnten dazu beitragen, dass das so ist. Deshalb sind es auch wir, die etwas dagegen tun können".
Die Würzburger Omas for Future
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Auf einer Lichtung im Wald zeigt uns Ingeborg stolz ihre mitgebrachten "BaumArt"-Plakate. Die Kunstwerke aus Naturmaterialien mit einprägsamen Klimabotschaften wirken im Wald noch viel besser. "Wir wollen damit gezielt das Bewusstsein stärken, dass wir Menschen untrennbar mit der Natur verbunden sind", sagt sie. Die Botschaften sollen an Bäumen in Parks, Alleen und im Wald aufgehängt werden und in Verbindung mit meditativen Übungen, die Achtsamkeit der Bürger*innen der Stadt wecken und zum Mitmachen einladen.
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Ein inspirierendes Treffen mit zwei Omas, die für die Zukunft kämpfen.

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Die Aktion trifft den Nerv der Zeit, denn nicht nur in anderen Ländern müssen die Menschen mit den Folgen des Klimawandels kämpfen, auch Deutschland wurde längst von ihnen eingeholt. Lange Dürrephasen, gefolgt von heftigen Überschwemmungen treten durch die Erderwärmung immer häufiger auf.
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Die Thermometer im Sommer 2022 schlagen hierzulande zahlreiche Hitzerekorde, die Region Mainfranken hat sich laut Zentrum für Angewandte Klimaforschung der Uni Würzburg sogar zum Hotspot des Klimawandels entwickelt. Die dichtbebaute Innenstadt Würzburgs wird zum glühenden Kessel in den warmen Mittagsstunden und kann sich aufgrund der fehlenden Grünflächen kaum abkühlen.
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Laut dem Deutschen Wetterdienst soll es in den kommenden Jahren im Schnitt bis zu ein Grad wärmer werden als in den vergangenen drei Jahrzehnten.

Es ist klar: Die Klimakrise trifft uns alle, keiner bleibt verschont und ein vereintes Handeln ist wichtiger als je zuvor. 
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Viele haben den Eindruck, dass der Klimawandel von der Jugend ernster genommen wird als von der älteren Generation. Das mag auch daran liegen, dass jüngere Menschen in Zukunft die Auswirkungen des Klimawandels viel stärker spüren werden - aber ganz verschont bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach niemand, das zeigen zahlreiche Klimamodellierungen.
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Oft werfen jüngere Generationen älteren Menschen verpasste Chancen und ignorantes Verhalten vor. Doch Fakt ist: Wir können alle etwas für Klimaschutz tun. Das wissen auch Monika und Ingeborg.

"Ich denke, es ist nicht auf eine Generation festgelegt. So können auch Leute an die 90, die natürlich ein ganz anderes Leben gehabt haben, sagen, dass sie nicht so konsumiert haben und es noch gewohnt sind, hier im Garten ihr Essen anzubauen. Da gibt es eine Diskussion und die ist auch nötig. Die Generationen müssen miteinander sprechen. Es heißt Zusammenarbeiten und nicht Konkurrenz."
Monika
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Jede der Frauen hat auf eine unterschiedliche Weise ihren Weg zu den Omas for Future gefunden. Eines vereint sie aber alle: Der Wunsch, wirklich etwas zu bewegen. Und da spielt es keine Rolle, welches Alter man hat. Denn wie die beiden mit einem Schmunzeln anmerken: "Frauen in unserem Alter, was bekommen wir für Post? Die nächste Beerdigungsanzeige oder eine Einladung zum Kaffeekränzchen bei den Landfrauen", sagen sie und lachen. "Also, so sehen wir uns nicht. Wir sehen uns immer noch als Frauen, die etwas tun können, etwas tun wollen!”
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Omas For Future organisieren sich in Regionalgruppen und engagieren sich für das Klima, auch in Würzburg.

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So schenken sich die Frauen gegenseitig Kraft bei ihren gemeinsamen Aktionen und ein offenes Ohr für neue kreative Ideen. An denen mangelt es der Gruppe definitiv nicht - vom BaumArt-Projekt über eine Fahrraddemo bis hin zu der Konzeption eines Klimacafés - die Omas for Future sprudeln nur so vor Tatendrang, das wird auch uns schnell klar.
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Das Team hinter
OMAS FOR FUTURE

Paulina Olbrich •  Milena Reis
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Vintage Rakete

Am Ende ist alles im Leben eine Plus-Minus-Rechnung und eine Abwägung des kleineren Übels. Doch was bleibt unterm Strich übrig, wenn die großen Mode-Giganten genug Kohle gescheffelt haben, um sich immer wieder von der gesellschaftlichen Verantwortung freizukaufen?
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Ellenbogen werden anderen in die Seite gerammt, schwitzende Arme berühren sich beim Wühlen durch die Klamottenberge: Es ist Schlussverkauf im Mode-Discounter. Jeder ist hier auf der Suche nach den neuesten Trends zum billigsten Preis. Knallrote Schilder verkünden bis zu 70 Prozent Rabatt.
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Aber wegen des einen T-Shirts wird das Klima auch nicht kollabieren. Versteckt hinter dem roten Schild (ein T-Shirt für 3 Euro?! Das MUSS ich haben!) steht klein und unscheinbar "Made in Bangladesh" - wofür das steht, müssen bisher alle verstanden haben. Aber jetzt liegt das T-Shirt ja eh schon da, und eins mehr oder weniger tut auch keinem mehr weh. Die Schuld ist getan, die Kinder haben schon gearbeitet.
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Sie wälzen die emotionale Belastung einer solchen Entscheidung einfach auf den Endverbraucher ab. Sie verstecken sich hinter dem großen Rock der Politik.

Und sie, die Politik? Eine Verbündete, die eigentlich im Kampf gegen Goliath an Davids Seite sein sollte. Doch die Politik steht auf der dunklen Seite der Macht. Statt das Gleichgewicht wiederherzustellen, erlaubt sie den Konzernen, sich aus der Verantwortung zu ziehen und stellt sich schützend vor sie.
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Das alles sind die Themen, die wir auf unserer dringlichen To-Do-Liste haben. Alles große Ziele, die wir erreichen wollen - erreichen müssen. Wir müssen dafür unsere Lebensweise ändern, daran gibt es keinen Zweifel. Doch wie zur Hölle soll ein Einzelner die Welt retten?
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Tausende Menschen, die dem Götzen, den wir Fast Fashion nennen, geopfert werden. Im Prinzip hat sich seit der Kolonialzeit nichts verändert: Die Sklaven haben lediglich einen neuen Namen bekommen und die Herrscher sitzen auf keinem goldenen Thron mehr. Seit Jahren werden die unmenschlichen Bedingungen und die damit einhergehenden fatalen Folgen für Mensch und Umwelt laut angeprangert. Konkrete Konsequenzen aus Politik und Wirtschaft? Fehlanzeige. Vereinzelt nehmen Engagierte den Kampf gegen die Giganten auf. Mit Leidenschaft, Engagement und Hoffnung für die Zukunft.
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Sie hat sich vor zweieinhalb Jahren selbstständig gemacht und in der Würzburger Innenstadt ihren eigenen kleinen Second-Hand-Laden eröffnet. Die Vintage Rakete ist vollgepackt mit Klamotten in allen Farben und Ausführungen. Sie liebt die Individualität der Vintage-Mode, die den positiven Nebeneffekt hat, dass die Kleidung nicht extra hergestellt werden muss.
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Um in der Vintage Rakete hängen zu dürfen, muss man erst die genaue Prüfung der Hausherrin bestehen. Qualität ist ihr sehr wichtig und weil der Laden doch recht gemütlich ist, ist sie bei der Auswahl sehr selektiv. Ab und zu lässt sich auch mal ein gut erhaltenes Fast-Fashion-Teil bei ihr finden - doch das ist eher die Ausnahme der Regel. Das Gros der Sachen ist laut Inhaberin Hübenbecker 20 Jahre oder älter.
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"Das ist nicht so, dass man dann löchrig oder verlumpt oder alle im selben Einheitsbrei rumlaufen, sondern nee - genau das Gegenteil. Es ist was super Individuelles, was super Nachhaltiges, was super Bezahlbares - also eigentlich die perfekte Lösung. Und nur weil jemand auch mal was von Zara oder h&m oder sonst was trägt, heißt es ja nicht, dass man nicht gleichzeitig auch bei uns einkaufen kann. Und besser ist es ja, dass ein Kleiderschrank zu 50 Prozent oder 60 Prozent oder 70 Prozent aus Vintage und Second-Hand besteht, als dass er halt gar nicht aus Vintage besteht." 
Inhaberin der Vintage Rakete Antje Hübenbecker über Vintage Mode
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Das mag im ersten Moment wie ein ungleicher Kampf aussehen. Es gibt zu wenig Vintage Raketen, zu wenig Antjes auf dieser Welt.

Aber nicht gleich die Flinte ins Korn werfen! Nach dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler Gene Sharp braucht es nicht die große Masse, um eine Veränderung herbeizuführen: Es reiche ein kleiner Bruchteil, genauer sind es 3,5 Prozent der Bevölkerung, die seiner Theorie nach mitmachen müssen. Dieser Anteil ist demnach bei gewaltfreien Protesten genug, um zu nachhaltigen Veränderungen zu führen.
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Natürlich ist Würzburg weder der Nabel der Welt noch der Knotenpunkt für politische Entscheidungen, aber Greta stand vor vier Jahren auch noch allein mit ihrem Schild auf der Straße.
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Die roten Etiketten sind verschwunden, die Jeans auf den Tischen sind wieder ordentlich zusammengelegt. Im Hintergrund dudelt monotone Aufzugsmusik während die Gladiatoren schon wieder ihre Kreditkarten polieren, bereit ihrem Kaiser zu huldigen. Die neue Kollektion hängt. Und der nächste Schlussverkauf wird vorbereitet. Die Etiketten sind rot, man könnte fast meinen, dass Blut an ihnen klebt.
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Das Team hinter
VINTAGE RAKETE

Katharina Schmidt •  Melissa Kleindienst

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Solidarische Landwirtschaft

Ein altes System bekommt neuen Aufschwung - und soll sowohl für Kunden als auch Landwirtschaft ein Win-Win bescheren.
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Bei der solidarischen Landwirtschaft, kurz Solawi, schließen sich landwirtschaftliche Betriebe mit privaten Haushalten oder Privatpersonen zu einer Genossenschaft zusammen. Verbraucher:innen und Erzeuger:innen bilden somit eine Wirtschaftsgemeinschaft, die gleichermaßen auf ihre jeweiligen Bedürfnisse eingeht.
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Die Verbraucher:innen verpflichten sich, auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung, im Voraus einen festgesetzten Betrag an den Solawi-Betrieb zu zahlen.

Im Gegenzug werden sie von den Landwirt:innen mit den Produkten ihrer Wirtschaft versorgt. Somit gelingt es der Solawi, die ganze Landwirtschaft - und nicht nur die einzelnen Lebensmittel - zu finanzieren.
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Das finanzielle Risiko, etwa für den Fall von Ernteausfällen, lastet demnach nicht nur auf den Produzent:innen, sondern wird von den Konsument:innen mitgetragen. Der Absatz ist durch den gezahlten Festbetrag grundsätzlich gesichert und ermöglicht es den Landwirt:innen, ihren Mitarbeiter:innen einen fairen Lohn für ihre Arbeit zu zahlen. Eine Mitgliedschaft ist meist nur einmal jährlich kündbar, ebenfalls zu dem Zweck, die Planungssicherheit der Erzeuger:innen zu garantieren.
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Auf vielen Solawi-Höfen wird finanziell schwächeren Mitgliedern ermöglicht, den zu zahlenden Beitrag über das Ableisten von Arbeitsstunden zu senken. Darunter fallen sämtliche Arbeiten und Veranstaltungen auf dem Hof, beispielsweise die Ernte von Obst und Gemüse, Pflegearbeiten auf den Feldern und Mitmachaktionen auf dem Hof.

Freiwillige Gemeinschaftsarbeit ist grundsätzlich gern gesehen und häufig sogar unabdingbar. Hier spielt der Bildungsauftrag eine große Rolle. Die Erzeuger:innen geben ihr Wissen an die freiwilligen Helfer:innen weiter, die so mehr Verständnis für die Arbeit hinter dem Anbau von Gemüse und Obst erlangen. Auch Kinder werden hier gerne schon früh mit einbezogen.
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Die Verteilung der Produkte erfolgt von Hof zu Hof unterschiedlich: Die Lieferung von Gemüsekisten oder Depots zur Abholung sind nur zwei Möglichkeiten. Die Gemüsekisten können sich saisonal unterscheiden, da immer nur frische, lokal angebaute Lebensmittel verteilt werden.
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Die Landwirtschaft hat Sicherheit, die Kund*innen einen garantierten Preis. Ein Win-Win.

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SOLIDARISCHE LANDWIRTSCHAFT

Meike Rühl • Marie Huber
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Too good to go

Die Lebensmittelverschwendung ist kein neues Thema für unsere Gesellschaft. Aber müsste es nicht Wege geben, diese zu reduzieren?
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Eine Woche später schaut man in die gekühlte Vorratskammer und findet ganz hinten in der Ecke seine vegetarische Fertig-Lasagne, die eigentlich als schnelles Mittagessen dienen sollte. Ein Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zeigt: seit 2 Tagen abgelaufen.

Und jetzt?
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Laut der Verbraucherzentrale gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) den Zeitpunkt an, dass sich das Produkt bis zu dem angegebenen MHD in seinen Eigenschaften nicht verändert. Voraussetzung hierfür ist die richtige Lagerung. Lebensmittel, welche sehr schnell zu einer Gesundheitsgefahr werden können, werden jedoch mit einem Verbrauchsdatum gekennzeichnet. Dieses Datum sollte generell nicht überschritten werden.
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Versucht man zu quantifizieren, fällt einem schnell der große Umfang der Abfälle auf. Um einmal darzustellen, dass wirklich jedem diese Situation bekannt ist, ein kleiner Vergleich: Ein gut gepackter Reisekoffer wiegt (meist nach Vorgabe einer Airline) in etwa 23 Kilogramm.

Wenn man das Ganze hochrechnet, schmeißt jeder und jede Bürger*in im Jahr ca. 4 (fürs Flugzeug geeignete) Koffer voll mit Lebensmitteln weg.

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Bei einer vierköpfigen Familie wären wir hier also bei 312 Kilogramm. Laut der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), die den Konsum eines Menschen in verschiedene Lebensmittelkategorien zerlegt und hochgerechnet hat, könnte man somit knapp eine weitere Person mehr ernähren.
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Die meisten Lebensmittel, die im Gastronomiebetrieb den ganzen Tag in der Theke lagen, dürfen am nächsten Tag in der Regel nicht mehr verkauft werden. Dennoch ist das meiste davon zu gut, um weggeschmissen zu werden.

Aber was soll man mit liegen gebliebenen, nicht verkauften Lebensmitteln anstellen, die eigentlich noch vollkommen in Ordnung und genießbar sind?
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Diese Frage ist seit Jahren schon in der öffentlichen Debatte ein großes Thema und wurde schon von Vielen gestellt. Apps und Organisationen, wie zum Beispiel "Too good to go" oder "Zu gut für die Tonne!" beschäftigen sich schon seit mehreren Jahren intensiv mit diesem Thema. Aber auch andere Unternehmen wie "Foodsharing", "UXA" und "ResQClub" arbeiten ebenfalls daran, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
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Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft produzierte stand 2020 allein nur "Außer-Haus-Verpflegung" 1,9 Millionen Tonnen Abfall an Lebensmitteln. In unterschiedlichen Städten werden Apps solcher Art bereits von Gastronomiebetrieben genutzt, so auch in der Stadt Würzburg.  
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Die App Too Good To Go bietet Restaurants, Bäckereien und Süßwarengeschäften die Möglichkeit, Lebensmittel, die normalerweise nach Feierabend geradewegs im Müll landen würden, für weniger Geld zu verkaufen und so zu retten. Es bietet auf der einen Seite die Möglichkeit, sich von bestimmten Gastros mal etwas gönnen zu können, was einem sonst evtl. zu teuer ist und auf der anderen Seite ist es ein Weg, Lebensmittel vor der Mülltonne zu bewahren.

Es lässt sich jedoch hinterfragen, welche Grundmotivation hinter der Entwicklung der App steht. Ein Zitat von der Webseite des Unternehmen Too Good To Go selbst lautet "Seit Sommer 2022 führt er das deutsche Too Good To Go-Team mit dem Fokus auf weiteres Wachstum und strategische Partnerschaften." Hierbei handelt es sich um den deutschen Geschäftsführer Wolf Hennen.
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Nehmen wir an, dass das Konzept des Unternehmens auf Basis der Nachhaltigkeit und Rettung der Lebensmittel entstand - einen wirtschaftlichen Fokus schließt das nicht aus. Geht es dem Unternehmen im Großen und Ganzen eigentlich eher um den Profit oder steht hier die Nachhaltigkeit wirklich noch im Mittelpunkt?

Antonio Link, Geschäftsführer des Restaurants Hopfen&Salz verkündet in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: "Mittlerweile verschenken wir manchmal lieber das Essen, weil für uns der Nachhaltigkeitsgedanke wichtiger ist als die App".
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Wie viele Nutzer es gibt und wie viele Lebensmittel wirklich durch die App Too Good To Go gerettet werden, ist allgemein nicht bekannt. Die Organisation "Welthungerhilfe" veröffentlichte einen Beitrag zu dem Thema, wie sich Lebensmittel ohne großen Aufwand retten lassen und wie man dies in seinen Alltag integrieren könnte.

Tipps waren hier zum Beispiel: Reste-Partys, bewusstes einkaufen oder die Reste seines bestellten Essens im Restaurant nicht zurückgehen lassen, sondern einfach in der klassischen “Doggy Bag” mit nach Hause zu nehmen. Warum Apps, wie die eben genannten zu nutzen, hier allerdings nicht als Vorschläge aufgezählt werden, bleibt fürs erste unbeantwortet.
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Trotz Kritik, welche durchaus besteht und wichtig ist, bleibt abzuwarten, inwiefern sich all die Organisationen auf die Müllreduzierung auswirken. Deshalb gilt in erster Linie: Jeder Schritt zählt, um die Nachhaltigkeit wieder mehr und bewusster in unsere Gesellschaft zu integrieren, egal, ob durch Apps, Organisationen oder Tipps und Tricks, die man mit in den Alltag aufnehmen kann.
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TOO GOOD TO GO

Isabel Schätzle • Tabea-Alina Schleier
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Brauchbar

Wie ein Würzburger Second-Hand Anbieter nicht nur Waren, sondern auch Menschen noch eine zweite Chance gibt.
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Diese und weitere Vorwürfe müssen sich viele Arbeitslose täglich anhören, vor allem, wenn sie in die Langzeitarbeitslosigkeit rutschen.

Dabei sind die Gründe für Arbeitslosigkeit so vielfältig wie die Menschen selbst: vom Akademiker, der aufgrund einer Erkrankung nie in seinem Beruf arbeiten konnte, über den alleinerziehenden Elternteil, der aufgrund mangelnder Betreuungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt als unattraktiv gilt, bis hin zu Menschen mit Migrationshintergrund ohne anerkannten Abschluss, Menschen mit nicht abgeschlossener Bildung oder Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen.

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All diese Situationen und Schicksale werden zusammen über einen Kamm geschoren und bekommen den Stempel „unbrauchbar“ aufgedrückt. Die entstehende Frustration vieler Betroffener, die damit einhergehende Entmutigung und die daraus resultierende Abnahme von Kompetenzen bilden einen Teufelskreis der Arbeitslosigkeit: Die Voraussetzungen für eine Anstellung werden nicht erfüllt, somit fehlt weiterhin der Anschluss an den Arbeitsmarkt und die Arbeitslosigkeit wird zu einem Dauerzustand aus dem es, ohne weitere Hilfe, kaum ein Entkommen gibt.
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Natürlich ist der Wunsch von Seiten der Arbeitgebenden, einen möglichst qualifizierten Mitarbeitenden einzustellen, nachvollziehbar. Problematisch wird es, wenn Arbeitgebende bereits vorurteilsbelastet an die Gespräche herangehen.

Stefan Eriksson und Dan-Olof Roth konnten dies 2014 in ihrer Studie aufzeigen: Bewerbende, die in einem Berufsverhältnis stehen, werden in der Regel vom Arbeitgebenden bevorzugt - auch wenn ein zuvor arbeitsloser Bewerbender ähnliche Qualifikationen und einen ähnlichen Ausbildungsverlauf vorweisen kann.
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Das Thema Langzeitarbeitslosigkeit wurde zum Dauerbrenner. Aus diesem Grund wurde überall nach Möglichkeiten gesucht, die Situation zu verbessern. So entstand im Jahr 1997 die Brauchbar gGmbH, welche aus der Zusammenarbeit des Diakonischen Werkes Würzburg und der evangelischen Kirchengemeinschaft Würzburg heraus gegründet wurde.

Das Unternehmen verkauft in mittlerweile fünf Filialen in und um Würzburg kostengünstig Möbel, Kleidung, Haushaltswaren und vieles mehr aus zweiter Hand. Ziel war und ist dabei, insbesondere langzeitarbeitslosen Menschen eine Möglichkeit zu bieten, wieder in das Berufsleben integriert zu werden.
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Ob als Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt oder als Festanstellung, jeder Mensch soll hier die Möglichkeit bekommen, wieder ins Berufsleben zurückzukehren- ganz ohne Stigmatisierung und große Hürden. Der Handel mit gebrauchten Waren sei dabei aber nur Mittel zum Zweck, sagt Herr Johannes, der seit 2017 in der Geschäftsleitung der Brauchbar gGmbh tätig ist.

Durch die Vielfalt dieser Branche könne man verschiedenste Anforderungsniveaus decken, um möglichst vielen Menschen eine Möglichkeit zu bieten, wieder eine sinnvolle Tätigkeit auszuführen. Der soziale Charakter des Unternehmens ermöglicht flexiblere Bewerbungsabläufe. “Wir schauen natürlich darauf, was für Fähigkeiten ein Mensch mitbringt und was er damit erreichen möchte.
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Der soziale Charakter des Unternehmens ermöglicht flexiblere Bewerbungsabläufe. “Wir schauen natürlich darauf, was für Fähigkeiten ein Mensch mitbringt und was er damit erreichen möchte. Das ist unser Startpunkt. So kann die Beschäftigung an den Menschen angepasst werden und nicht nur der Mensch an die Beschäftigung”, sagt Herr Johannes, "Wir schließen niemanden von vornherein aus, nur weil die Person keine perfekte Bewerbung abgegeben hat oder ein Knick im Lebenslauf sichtbar ist."

Die Arbeit ist laut Johannes nicht das Einzige, was die Menschen durch eine Tätigkeit bei Brauchbar bekommen. Er sehe zum Beispiel viele Zusammenhänge zwischen der Langzeitarbeitslosigkeit und der physischen und psychischen Gesundheit. Vielen Langzeitarbeitslosen fehle es an Struktur und geregeltem Tagesablauf, berichtet er. Dadurch vereinsamten viele Menschen, weil Arbeitslosigkeit sie aus der Gesellschaft ausschließt.
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"Häufig ist das dreimal die Woche zur Arbeit Erscheinen der erste positive zwischenmenschliche Kontakt, den einige seit langer Zeit erleben."
Herr Johannes, Geschäftsführer der Brauchbar
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Auch von Seiten der Mitarbeitenden wird das bestätigt. Sowohl bei sich als auch bei den Kolleg*innen können die Befragten nach eigenen Angaben einen deutlichen Unterschied im Selbstwert erleben und eine Entstigmatisierung erkennen.

Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist außerdem ein Punkt, der dem Unternehmen sehr am Herzen liegt: Wer nachhaltig leben möchte, kann bei Second Hand wenig falsch machen - gebrauchte Waren werden nicht extra neu produziert, sondern aufbereitet und weiterverwendet. Das verlängert den Produktlebenszyklus und schont dementsprechend Ressourcen und die Umwelt.

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Neben der Arbeitsplatzbeschaffung und der Nachhaltigkeit ist ein weiteres großes Unternehmensziel die Stärkung einkommensschwacher Haushalte. Eine Kundenkarte für Bedürftige, die einen Nachlass auf alle Waren anbietet und ein breitgefächertes Angebot in allen Preisklassen geben allen Menschen eine Möglichkeit, sich auszustatten.

Das Konzept des Kaufhauses ist dabei darauf ausgelegt, dass auch auf Kundenseite jeder Mensch Willkommen ist. "Das Spannende hier ist, dass so viele verschiedene Zielgruppen aufeinander treffen, die ansonsten keinerlei Berührungspunkte haben", erzählt Herr Johannes stolz, "hier trifft ein Obdachloser, der ganz günstig eine Jacke oder einen Schlafsack braucht, auf den ehemals Langzeitarbeitslosen, der durch uns wieder eine sinnvolle Tätigkeit ausführen kann oder auf den Akademiker, der aus einem Nachhaltigkeitsgedanken bei uns einkauft."

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In diesem Projekt zeigt sich Gemeinnützigkeit in allen Bereichen; für Arbeitssuchende, für den Nachhaltigkeitsgedanken, für das soziale Miteinander.
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Das Team hinter
BRAUCHBAR

Angelika Gaertner • Laeticia Saam
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Foodsharing

... und trotzdem darin landet. Engagierte wollen dies durch eine simple Idee vermeiden: Foodsharing.
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Buntes, glänzendes und knackiges Obst und Gemüse: Im Einzelhandel greifen die meisten Verbraucher zu diesen Produkten. Doch was passiert mit den Artikeln, welche bereits Macken haben, oder einfach nicht mehr so knackig aussehen? Sie landen im Müll.
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Es sind unter anderem diese Denkweisen, welche zu immer mehr weggeworfenen Lebensmitteln führen. Besonders betroffen von der vorzeitigen Entsorgung sind Obst und Gemüse. Nach einer Studie der Welt-Hunger-Hilfe stammen ca. 34% der Lebensmittelabfälle in Deutschland aus dieser Warenkategorie.
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Etwa 16 Prozent der Mengen, die in der Tonne landen, sind bereits zubereitete Speisen und ca. 14 Prozent Brot und Gebäck. Deutschlandweit landen jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll - das entspreche 78 Kilogramm pro Staatsbürger, sagt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.  
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Mit den Lebensmitteln und deren Kaufwert allein ist es jedoch noch immer nicht getan. Durch weggeworfene Lebensmittel werden nicht nur diese, sondern auch wertvolle Ressourcen, Energie und Zeit, welche aufgewendet werden müssen, unsinnig verschwendet. Die frühzeitige Entsorgung von Lebensmitteln ist also nicht nur schlecht für den eigenen Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt.
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Jedes weggeworfene Lebensmittel sorgt durch Treibhausgase für unnötige Belastungen der Umwelt und des Klimas. Denn jeder Schritt, von der Bepflanzung bis hin zu dem Transport der Ware, verursacht Treibhausgase. Die werden in CO₂- Äquivalenten gemessen.

Laut IFEU-Institut entstehen beispielsweise durch ein Kilogramm Erdbeeren zwischen 300 und 400 Gramm CO₂- Äquivalente.
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Neben dem Umweltaspekt zieht das weltweite Entsorgen von Lebensmitteln ein gravierendes ethisches Problem nach sich. Die 930 Millionen Tonnen Lebensmittel, die auf der ganzen Welt Jahr für Jahr weggeworfen werden, fehlen in den Ländern, in denen zahlreiche Menschen an Hunger leiden.

Die Verbraucherzentrale macht dies deutlich: Ihren Angaben zufolge könnten mit der aktuellen Weltproduktion von Lebensmitteln gut zwölf Milliarden Menschen ernährt werden, also mehr als vier Milliarden Menschen mehr als aktuell die Welt bevölkern. Auf der anderen Seite hungern jedoch laut dem Welthungerindex des Jahres 2020 über 700 Millionen Menschen weltweit.
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"Ich kann doch sowieso nichts ändern" - dieser Satz fällt oft, wenn es darum geht, dass Menschen ihr Handeln rechtfertigen, auch in Bezug auf die Problematik von Lebensmittelverschwendung.   ​

Ursachen, gibt es für die Verschwendung von Lebensmitteln eine Menge. In der Landwirtschaft verderben die Erzeugnisse, in der Industrie entstehen Transportschäden und in der Gastronomie herrscht eine schwer kalkulierbare Nachfrage. Doch laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft kommen die meisten weggeworfenen Lebensmittel tatsächlich aus den privaten Haushalten.
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Dieser prozentuale Anteil zeigt deutlich auf, dass jeder Einzelne sehr wohl etwas an der Situation ändern kann. Allein durch kleinere Schritte, wie die richtige Planung und Kalkulation von Einkäufen und die wöchentliche Essensplanung können Einzelpersonen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung beitragen.
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Zusätzlich können viele Lebensmittel durch eine Auseinandersetzung mit dem Mindesthaltbarkeits- und Mindestverzehrdatum und einer Differenzierung dieser vor dem verfrühten Wurf in die Tonne bewahrt werden. Denn häufig werden diese Daten für ein und dasselbe gehalten - und sobald es eintritt, wird die Ware für schlecht empfunden und nicht mehr verzehrt. Lebensmittel dürfen jedoch nur nach Ablauf des Mindestverzehrdatums nicht mehr konsumiert werden.
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Der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums allerdings ist nur eine Richtlinie, bis wann etwas mindestens haltbar ist. Dies kann ganz einfach durch die eigenen Sinne überprüft werden. Wenn die Lebensmittel gut riechen, aussehen und schmecken, weshalb sollte man sie dann also nicht mehr konsumieren?
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Ohne zu bezahlen mit Taschen randvoll mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt spazieren und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun - wer würde das nicht wollen?

Alle zwei Wochen wird dies für Heidi Wirklichkeit, denn sie nutzt das Angebot von Foodsharing. "Ich freue mich natürlich darüber, dass ich durch Foodsharing Geld sparen kann. Und wenn das dann noch gegen die Verschwendung von Lebensmitteln hilft, warum nicht?" erklärt Heidi munter, während sie ihre neusten Errungenschaften begutachtet.
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Foodsharing ist eine Organisation, die eine weitere Möglichkeit zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung bietet. Die Organisation besteht bereits seit 2012 und wächst seitdem stetig weiter. Foodsharing setzt sich deutschlandweit gegen die Verschwendung und für die Wertschätzung von Lebensmitteln ein. Ihr Konzept besteht darin, Lebensmittel, die sich nicht mehr verkaufen lassen, kostenlos an Privatpersonen weiterzugeben, damit diese nicht sinnlos verfrüht im Mülleimer landen.
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Das Team hinter
FOODSHARING

Maike Böhmländer • Chiara Bayer
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Mehrwegsysteme für Kaffeebecher

Niemand schmeißt seinen Kaffeebecher nach einmaligem Benutzen wieder weg. Warum ist es dann so selbstverständlich, das unterwegs mit seinem To-Go-Becher zu tun?
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Es ist Montag, man hat Feierabend, der Zug nach Hause lässt mal wieder auf sich warten. Man guckt sich um und wünscht sich, es sähe auf Bahnhöfen sauberer aus: Keine überquellenden Mülleimer und dreckige Becher unter der Bank. Die Frage was man tun kann, um dem entgegenzukommen ist keine neue, die Antwort darauf aber eine andere als erwartet: Kaffee trinken, aber richtig.
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Kaffee ist eines der Lieblingsgetränke der Deutschen. Laut Statista haben wir pro Kopf 168 Liter im Jahre 2020 getrunken. Zwar wird der meiste Kaffee in den eigenen vier Wänden und während der Arbeit getrunken, doch auch unterwegs ist er für so manchen Kaffeejunkie ein Muss.

Und genau da liegt auch das Problem.
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Das Leben eines normalen Einweg-To-Go Bechers dauert fünfzehn Minuten - ein schnell getrunkener Kaffee und schon landet der Becher im Müll, oder, noch schlimmer: auf der Straße.

Plastik und Einwegbecher sind generell für die Umwelt sowie die Ökobilanz besonders belastend. Nach einer Studie des Umweltbundesamts werden jährlich 2.8 Mrd. Einwegbecher für Heißgetränke genutzt, die meisten davon für Kaffee. Einmal weggeworfen verrotten diese nicht, sondern werden durch Abrieb zu Mikroplastik, das sich dann in Erdreich und Grundwasser ablagert. Das bedeutet: Um Bahnhöfe sauberer zu machen und die Umwelt weniger zu belasten, braucht es also Alternativen zu Einwegbechern - und die gibt es.
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Mehrwegsysteme wie Fair Cup, Relevo oder RECUP bieten unter anderem Mehrwegbecher und -bowls an, um sowohl unterwegs zu essen als auch zu trinken. Das funktioniert auf Basis eines Pfandsystems. Man kann sich einen Becher oder eine Bowl gegen Pfand ausleihen und diese dann erstmal benutzen.

RECUP hat in Deutschland ca. 11.000 Ausgabestellen und wenn man den Becher nicht mehr braucht, oder einen anderen möchte, kann man zu jeder beliebigen Ausgabestelle gehen, um den Becher abzugeben und sein Pfand wiederzubekommen oder einfach einen neuen Becher mitzunehmen.
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Mehrwegsysteme funktionieren nur dann, wenn die Becher auch wirklich häufiger benutzt werden. Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) muss ein Mehrwegbecher mindestens 10-mal, besser noch 25-mal, benutzt werden, um ökologisch rentabel zu sein.

Natürlich ist hierbei auch Unterstützung durch die Politik notwendig. Bestimmungen wie das Verpackungsgesetz und aktive Teilnahme von Regierungen sind unabdingbar für ein langfristiges Bestehen der Mehrwegbecher. Ein gutes Beispiel dafür lässt sich in Berlin finden. Das Pilotprojekt „Better World Cup“ hilft in Zusammenarbeit mit RECUP und der Berliner Regierung dabei, dass auch kleine Cafés ohne Spülmöglichkeit an einem Mehrwegsystem teilnehmen können. Durch Austauschen der dreckigen Becher durch Neue müssen die Cafés, die dafür sonst keine Möglichkeit hätten, sich nicht um das Saubermachen kümmern.
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Die Stadt Graz geht dabei noch einen Schritt weiter. Hier gibt es mit dem Mehrwegbechersystem BACKCUP nicht nur Mehrwegbehälter für Getränke. Mit dem Mehrweggeschirrsystem Skoonu gibt es auch die Möglichkeit, sich Essenslieferungen mit Mehrweggeschirr zu bestellen. Nachdem man sich das Essen bestellt hat, hat man 21 Tage Zeit, um es zu einem Partnerrestaurant zurückzubringen und es so in den Kreislauf zurückzuführen.

Vor allem durch die Corona-Pandemie bekam die "Skoonu"- Initiative noch einmal einen richtigen Anschub, da die Bestellungen von Außer-Haus Essen drastisch zugenommen haben. Der Name "Skoonu" kommt übrigens aus dem Afrikaans und setzt sich aus zwei Worten zusammen: "skoon" = sauber, rein und "nu"= jetzt. groß
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Es fängt mit der Devise des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) an: "Vermeiden statt Verursachen". So wird schon Schulkindern beigebracht, dass Mehrweggeschirr ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz ist.

Auch die Deutsche Umwelthilfe leistet hier umfangreiche Aufklärungsarbeit und stellt Unterrichtsmaterial für Schulen zur Verfügung, um schon Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Einstieg in die Problematik zu geben und grundlegendes Wissen zu vermitteln.
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Vor mehr als 20 Jahren kam es in Deutschland zur Einführung des Grünen Punktes und des gelben Sacks. Die Mülltrennung im ganz großen Stil war geboren. Vorher kannte man schon die Altpapiersammlung sowie Altglas Container. Jetzt wurde das System erweitert.

Damit erfand Deutschland ein geschütztes Markenzeichen für Müll – worauf man auch erstmal kommen muss. Um gegen reine Kunststoffbecher und kunststoffbeschichtete Papierbecher anzukommen, reicht es allerdings nicht aus. Die Gesellschaft hat sich nun mal verändert.

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Wie schon gesagt: Jeder kennt es, keiner mag es. Deswegen benutze ich jetzt einen Mehrwegbecher.
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Das Team hinter
MEHRWEG STATT MEHR WEG

Franziska Herterich • Laurin Stiege
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Schön, dass Sie/ihr unsere Seite besucht habt! Teilt sie gerne mit Freund*innen und Bekannten, das würde uns sehr freuen :)

Auf der folgenden Seite stellen wir uns noch einmal gesammelt als Redaktion vor.
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Das Team

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INKLUSION OHNE GRENZEN
Maximilian Nitsche  • Jana Kraft  • Taner Deniz
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OMAS FOR FUTURE
Paulina Olbrich • Milena Reis
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VINTAGE RAKETE
Katharina Schmitt • Melissa Kleindienst
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SOLIDARISCHE LANDWIRTSCHAFT

Meike Rühl • Marie Huber
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TOO GOOD TO GO

Isabel Schätzle • Tabea-Alina Schleier
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BRAUCHBAR
Angelika Gaertner • Laeticia Saam
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FOODSHARING

Maike Böhmländer • Chiara Bayer


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MEHRWEG STATT MEHR WEG
Laurin Stiege • Franziska Herterich
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Die Dozent*innen
Maja Bahtijarević • Dr. Felix Christian Thiesen
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Impressum

Dieses Multimediale Storytelling ist im Rahmen des Sommersemesters 2022 im Kurs Medienkommunikation der Universität Würzburg entstanden, unter der Federführung von Maja Bahtijarević (NDR) und Dr. Felix Christian Thiesen (Universität Würzburg).

Hier entlang zum Impressum der Universität Würzburg.

Die Inhalte haben Studierende in ihrer Lehre und ausschließlich für diesen Zweck erstellt. Sie unterliegen nach bestem Wissen und Gewissen den journalistischen Statuten des Pressecodex.

Danke an unsere Uni-Kolleg*innen des Studiengangs für die freundliche Unterstützung mit der Plattform und die Journalisten des BR Würzburg für die Ratschläge.
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Kapitel 1 Würzburg - Im Einsatz für unsere Stadt

Im Einsatz für unsere Stadt

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