Studentisches Projekt gestaltet von Victoria Schmidt im Rahmen des Seminars Crossmediale Kommunikation mit dem Büro der Universitätsfrauenbeauftragten. Projekt #WueSeeYou, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sommersemester 2023
Was bedeutet Vielfalt an der Universität Würzburg für Sie?
Clara Betsch, Studierende der JMU, antwortet auf die Frage "Was bedeutet Vielfalt an der Universität Würzburg für Sie?"
Vielfalt an der JMU bedeutet für mich eine Vielfalt von verschiedenen soziokulturellen und sozioökonomischen Hintergründen und dabei eben auch die Vielfalt von Geschlechtern und Sexualitäten, weil ich einfach denke, dass Vielfalt ermöglicht, verschiedene Perspektiven kennenzulernen, mit denen man vielleicht noch nicht in Kontakt kam oder aber auch Menschen zu finden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie du selber wodurch man sich dann einfach weniger alleine fühlt.
Sind Ihnen besondere Bereicherungen oder Herausforderungen im Lauf Ihres (Berufs-) Lebens begegnet?
Clara Betsch, Studierende der JMU Würzburg, antwortet auf die Frage "Sind Ihnen besondere Bereicherungen oder Herausforderungen im Lauf Ihres (Berufs-)Lebens begegnet?"
Herausfordernd in meinem Studierendenleben war vor allem der Start an der Uni, da ich die Erste in meiner Familie war, die studiert. Dadurch war der Start total überfordernd. Gerade so etwas wie Stundenplan erstellen oder wie funktioniert die Uni überhaupt, habe ich am Anfang gar nicht verstanden. Dazu kommt noch ein Gefühl von teilweise kulturellem Verlust, da ich zu Hälfte Philippinerin bin und diese ganze Kultur, die ich vor allem über meine Mutter kennengelernt habe, ist auf einen Schlag weggefallen, als ich weggezogen bin.
Trotz der in Deutschlang geltenden Chancengleichheit, zeigen Statistiken, dass es deutlich weniger Studierende aus nicht akademischen Haushalten als aus akademischen Haushalten gibt. Dies kann v.a. durch vier Hürden für Nichtakademikerkinder beim Übergang zur Hochschule begründet werden. Zu diesen gehören das Fehlen finanzieller Mittel, Kompetenznachteile, Informationsdefizite und mentale Barrieren.
Clara Betsch spricht diesbezüglich über Herausforderungen, die ihr persönlich vor und zum Studienbeginn begegnet sind. Als besonders herausfordernd empfand sie es, eigenständig zu erschließen, wie Uni überhaupt funktioniert. Die folgende Grafik zeigt die Anzahl der Kinder von Eltern mit und ohne Hochschulabschluss nach Bildungsstufen und verdeutlicht somit, dass nicht nur Clara mit diesen Hürden zu kämpfen hat.
Wer oder was hat Sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?
Clara Betsch, Studierende der JMU Würzburg, antwortet auf die Frage "Wer oder was hat Sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?"
Positiv beeinflusst oder in meinem Handeln unterstützt haben mich zum einen meine Eltern, die mich dazu gedrängt haben, einfach weiter zu studieren; und zum anderen meine Tätigkeit in der Studierendenvertretung. Ich bin diesjährige Sprecherrätin im studentischen Sprecher*innenrat. Das hat einfach krass geholfen, die Uni besser zu verstehen und die Strukturen wie die Uni funktioniert einfach kennenzulernen. Dadurch habe ich mich weniger als eine Fremde an der Uni gefühlt und ich habe auch ein paar meiner engsten Freunde in der Studierendenvertretung kennengelernt.
Im Folgenden finden Sie Links zu Anlaufstellen für Erstakademiker*innen, aber auch Angebote der Studierendenvertretung zum Thema Diversität.
Zukunftsvision
Clara Betsch, Studierende der JMU Würzburg, über ihre Zukunftsvision.
Die JMU kann sich in Zukunft verbessern in Bezug auf Gleichberechtigung und Diversität, im Ausbau von fördernden Strukturen wie den Referaten, die wir zum Beispiel in der Studierendenvertretung haben. Wie zum Beispiel das Referat Queer:feminismus oder das Referat People of Colour Community, die für viele Studierende anfänglich auf jeden Fall Anlaufstellen sind, aber oftmals dann auch zu Safe Spaces werden.