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Medien
  • Theresa Zachmann
  •  | Universitätsarchiv der JMU Würzburg (Caspar Carl Fesel: Doppelporträt der Schwestern Barbara und Katharina Thein, Foto: Birgit Wörz)

Barbara Thein

Erzählt aus der Perspektive von Theresa Schimmer

Studentisches Projekt gestaltet von Theresa Zachmann im Rahmen des Seminars Crossmediale Kommunikation mit dem Büro der Universitätsfrauenbeauftragten. Projekt #WueSeeYou, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sommersemester 2023

Barbara Thein

  • 18.03.1775 - 21.04.1842
  • gilt als erste angestellte Wissenschaftlerin der Universität Würzburg im Jahr 1796
  • arbeitete im Naturalienkabinett von Joseph Bonavita Blank
  • besaß vertiefte Kenntnisse in der Naturgeschichte insbesondere im Bereich Mineralogie
  • Zu dieser Zeit waren Frauen in der Regel vom Universitätsbetrieb sowie von Bildung und Wissenschaft ausgeschlossen

Inhaltlich unterstützt wird die Vorstellung von Barbara Thein durch die JMU Studentin Theresa Schimmer.

Was könnte Vielfalt an der Universität Würzburg für Barbara Thein bedeutet haben?
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Theresa Schimmer, Studentin an der JMU über Barbara Thein, Universität Würzburg

(CC) Das Video zum Nachlesen in Textform:

Theresa Schimmer, Studentin an der JMU, antwortet aus Sicht von Barbara Thein auf die Frage "Was bedeutet Vielfalt an der Universität Würzburg für Sie?"

Für Barbara bedeutete Vielfalt als Frau vor allem an der JMU und in der Wissenschaft anerkannt zu werden. Sie kämpfte daher durchgehend für ihre Tätigkeit als Wissenschaftlerin und auch dafür, für ihre Arbeit bezahlt zu werden. Nicht nur die Möglichkeit, als Frau an der JMU zu arbeiten, bedeutete für sie Vielfalt, sondern auch die Sammlung Naturalien und Exponate zu erweitern wodurch ihre Arbeit der JMU zu Verfügung standen. 

Seltenheiten

Barbara Thein gilt als eine der wenigen, ersten Wissenschaftlerinnen in Deutschland, und das bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts. Barbara Thein kam durch ihren Mentor Joseph Bonavita Blank an die JMU und arbeitete dort zuerst als seine Gehilfin im Naturalienkabinett.

Zu Beginn bezahlte Blank Thein aus seinem eigenen Universitätsgehalt. Als er seine Naturalien Sammlung 1804 vollständig an die Universität übergab, verknüpfte er die Gabe an die Bedingung, dass auch Barbara Thein ein ordentliches Gehalt bekommen sollte.

Mehr Informationen und Hintergründe zu Barbara Thein gibt es auf der Website des Universitätsarchivs der JMU

Zuwachs an weiblichen Studierenden im 20. Jahrhundert

Quellen: Universitätsarchiv der JMU über Barbara Thein ; Statista

Noch im 19. Jahrhundert war Frauen in Deutschland der Zugang zu höherer Bildung fast vollkommen verwehrt, das Lehrerinnenexam war die höchste berufliche Qualifikation für Frauen zu dieser Zeit. Auch Barbara Thein war ursprünglich von dieser Verwehrung betroffen.

Große Veränderung kam erst im 20. Jahrhundert auf: Im Jahr 1901 durften erstmalig Frauen die Hörsäle besuchen, zählten jedoch nicht als ordentliche Studenierende. Während des ersten Weltkriegs stieg die Anzahl an weiblichen Hörerinnen, welche jedoch durch das Naziregime vorerst auf 10% eines Jahrganges beschränkt wurde. Erst nach Ende des zweiten Weltkriegs und den emanzipatorischen Strömungen stieg die Anzahl der Studentinnen merklich an, wie in der Darstellung unten zu erkennen ist.

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Barbara Thein - Wer oder was hat sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?
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Theresa Schimmer, Studentin an der JMU über Barbara Thein, Universität Würzburg

(CC) Das Video zum Nachlesen in Textform

Theresa Schimmer, Studentin an der JMU, antwortet aus Sicht von Barbara Thein auf die Frage "Wer oder was hat Sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?"

Positiv beeinflusst wurde sie von ihrem Mentor Joseph Bonavita Blank der sie in vielerlei Hinsicht einfach unterstützte. Allerdings kann man sagen wirklich der Durchbruch war der lobende Zeitungsartikel von 1818, den Barbara bekam bis zu diesem Zeitpunkt nicht das versprochene Gehalt von der Universität und erst durch diesen Zeitungsartikel lenkte die Universitätsverwaltung ein, dadurch bekam sie endlich ein Gehalt, das Recht auf eine freie Wohnung in der Universität sowie Buchenholz zum Heizen.  

Der Kampf um Anerkennung, als Frau in der Wissenschaft hat sich gelohnt

Für Barbara Thein war es mit das größte Ziel, Anerkennung für ihre Arbeit sowie die Erlaubnis, als Frau in der Wissenschaft tätig zu sein, zu erlangen. Genau dies hat sie erreicht und damit auch neue Wege für andere Frauen eröffnet.

Um ihren Kampf um Anerkennung sichtbar zu machen, hat die JMU eine Straße in Würzburg, Campus Hubland Süd, nach ihr benannt. Hintergrundinformationen gibt es im Unimagazin einBLICK.

Heute haben Frauen und Männer in Bezug auf das Lernen und Lehren gleiche Rechte. Nichtsdestotrotz sind Frauen in Lehr- und Führungspositionen an Hochschulen weiterhin unterrepräsentiert.

Weiterführend: Zahlen zu den Geschlechterverhältnissen an der JMU im Genderdatenreport 2021

Informationen und Anlaufstellen

Im Folgenden finden Sie Links zu Informationen und Anlaufstellen rund um die Themen Gleichstellung und Personalentwicklung für Frauen an der JMU heute: