Übersicht
Zum AnfangGeschichte des Gebäudes
Das Fakultätsgebäude
Das Universitätsgebäude ist ein dreigeschossiger Monumentalbau mit Mittelpavillon und Seitenflügeln mit Eckrisaliten und reicher Sandsteinquadergliederung und einer Attika im Stil des Neobarock.
Hier sehen Sie die Kolossal-Büste Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold von Bayern, ausgeführt von dem Münchner Bildhauer Hermann Hahn.
Hier sehen Sie die Kolossal-Büste des Stifters der Universität, Fürstbischof Julius Echter, ausgeführt von dem Münchner Bildhauer Hermann Hahn.
Das Wappen des Fürstbischofs Julius.
Das Wappen des Königreichs Bayern.
Feuer und Flamme für die Wahrheit
Darunter befindet sich eine Bronzetafel mit dem Schriftband "Veritati" (Der Wahrheit verpflichtet).
Die Auswahl des Bauplatzes
Der Name "Neue Universität"
Die Aula
Seit Jahren war die Universitätsbibliothek im Besitz acht großer Ölgemälde Würzburger Fürstbischöfe, die sie zur Ausschmückung des neuen Gebäudes übergab.
Der Rektoratssaal
Der Senatssaal
Die Einweihungsfeier
arbeiten kümmerte sich eine Kommission bestehend aus Vertretern aller vier Fakultäten.
Das Programm umfasste einen Gottesdienst vor Beginn des Festes, einen Festzug vom alten Universitätsgebäude in das Neue, ein Festmahl und einem abendlichen Umtrunk in feierlichem Rahmen.
Die Folgen des Kriegs
Das Gebäude wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wiedererrichtet. Dabei wurden die Formen der vormals geschwungenen Dachflächen stark vereinfacht. Zwischen 1966 und 1973 wurde der Bau erweitert und im Inneren umgestaltet.
Der Wiederaufbau, bei dem viele Freiwillige, Studenten und Professoren halfen, kostete rund 2,15 Millionen Mark.
Geschichte der Fakultät
1968-2018Die Geschichte der Fakultät
1968Gründung der FakultätAm 1. August 1968 trennten sich die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften von den Rechts- und Staatswissenschaften. Die 6. Fakultät der Universität Würzburg war geboren.
Heute besteht die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät aus sieben VWL- und zwölf BWL-Lehrstühlen, drei Juniorprofessuren sowie einer Stiftungsprofessur. Durch die Änderung der Diplomprüfung in Bachelor und Master, aber auch durch die Digitalisierung kamen neue Lehrstühle und Spezialisierungen hinzu. Die Zahl der Studierenden stieg in 50 Jahren stetig an und so sind aktuell 3.000 Bachelor- und Masterstudenten immatrikuliert.
Zu finden ist die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in der "Neuen Universität" am Sanderring. Das Gebäude entstand 314 Jahre nach Gründung der Julius-Maximilians-Universität und wurde 1896 eingeweiht.
In der Geschichte der "Neuen Universität" waren die Zerstörung sowie der Wiederaufbau die wohl prägendsten Ereignisse. Nachdem das Gebäude während der Bombardierung Würzburgs im zweiten Weltkrieg weitgehend niederbrannte, begann im Sommer 1945 der fünfjährige Wiederaufbau. Dieser kostete über zwei Millionen Mark.
Turbulente Gründungsjahre
Dies bekam auch Prof. Koller in seiner Anfangszeit zu spüren. Studierende bestreikten eine seiner Vorlesungen, wie er im Video berichtet:
1986Leibwächter schützen Minister vor StudierendenKnapp 30 Studierende hatten sich am 20. Dezember 1986 im Foyer der Neuen Universität versammelt, um den Bayerischen Wissenschaftsminister Prof. Wolfgang Wild bei seinem Besuch in Würzburg mit ihren Problemen zu konfrontieren.
Komplett aus der Affäre ziehen konnte sich der Minister dennoch nicht. In einer Runde mit Vertretern des Präsidiums und Senats, hatten die Sprecherräte der Studierenden die Möglichkeit ihre Meinung zu äußern. Sie legten ihm eine Umfrage vor, in der sich rund 90 Prozent der Studentinnen und Studenten für mehr Bafög, mehr Bildungsausgaben, eine verfasste Studentenschaft und gegen die „Professorenherrschaft“ aussprachen. Sie forderten die Anpassung des Bayerischen Hochschulgesetzes an das Hochschulrahmengesetz des Bundes.
Minister Wild stellte daraufhin klar, dass das Hochschulrahmengesetz an das Bayerische Hochschulgesetz angepasst wurde und beendete damit die Diskussion.
Quelle: Main-Post
1989Studierendenproteste im Frühjahr 1989Studentinnen und Studenten machten mit einer Massen-Entleihe auf die Defizite in den Uni-Bibliotheken aufmerksam und protestierten gegen volle Hörsäle. Später hielten sie eigene Vorlesungen ab.
Das Frühjahr 1989 war allgemein eine Zeit des Aufruhrs in Würzburg. Studierende der Wirtschaftswissenschaften demonstrierten nämlich auch gegen überfüllte Hörsäle. Am Vierröhrenbrunnen stellten sie Bänke und eine Verstärkeranlage auf und ein Dozent verlegte kurzerhand seine Mathematikübung in die Altstadt. Knapp 250 Menschen verfolgten die Freiluftvorlesung.
Gleichzeitig begannen Studentinnen und Studenten der Fakultät ihre eigenen Vorlesungen abzuhalten (siehe Bild). Aus Protest hielten sie in den Abendstunden selbstständig Repetitorien in Mathematik. "Was uns Studenten heuer auf die Straßen bringt ist nicht – wie Ende der sechziger Jahre – die elitäre Weltvergessenheit an den deutschen Universitäten, sondern ganz handfeste Forderungen nach mehr Personal und Räumlichkeiten", sagte ein Student am 10. Februar 1989 gegenüber der Main-Post.
Bild: Frank Boxler
1989Uni verkauft online Fahrräder„Vesuv“-Projekt läuft erfolgreich an
Die Firma Siemens half bei der Technik und stellte der Uni ihre neusten Unternehmensprogramme zur Verfügung. Im Mittelpunkt des Projekts stand nicht nur den Studierenden praxisorientierte Unternehmensführung näher zu bringen, sondern auch Kontakte mit anderen europäischen Hochschulen zu knüpfen.
Die Ergebnisse und Rückmeldungen fielen sehr positiv aus: Die Studierenden empfanden das Projekt als echte Abwechslung während ihres Studiums.
Bild: Frank Boxler
1990Vorlesung im SpeisesaalVorlesungen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät finden übergangsweise in der Mensa am Hubland statt. Zuvor verhandelte die Fakultät wochenlang mit verschiedensten Stellen im Stadtgebiet – vergeblich.
Nachdem sie sogar schon ein Bierzelt als Vorlesungsort in Betracht gezogen hatte, kam ihr in letzter Minute die Idee, die Mensa am Hubland doppelt zu nutzen. Täglich nach dem Mittagessen wurde der Speisesaal kurzerhand gereinigt und bis 20 Uhr als Hörsaal genutzt.
Der Grund für den enormen Anstieg der Bewerbungszahl lag in der Aufhebung des sogenannten "harten Numerus clausus" für das Fach Betriebswirtschaftslehre.
1994Chaos bei der Rückmeldung1994 führte ein kaputter Automat an der Neuen Uni am Sanderring zu langen Warteschlangen vor dem Rückmeldebüro.
Dabei sollte der Automat doch die ewig wiederkehrenden Warteschlangen vor dem Büro verkürzen. Schnell und unkompliziert sollten sich die Studenten gegen 35 DM ihr Ticket für das kommende Semester ziehen können – unabhängig vom Rückmeldebüro. Die Verwaltung hatte sogar so großes Vertrauen in den digitalen Helfer, dass sie die zweite Rückmeldezeit während der Semesterferien kurzerhand strich – das machte das Chaos perfekt. Nach Aussagen des damaligen Uni-Pressesprechers, Adolf Käser, war der Kanzler der Universität Würzburg, Bruno Forster, „außerordentlich erbost“ über den Ausfall der Neuanschaffung.
1995Minister dreht den Geldhahn zuStellen gestrichen – Studierende antworteten mit Unterschriftenaktion
Auch Prof. Bernd Schauenberg, der über das Hochschul-Sonderprogramm (HSP) der Bundesregierung finanziert wurde, wollte das Ministerium drei Stellen streichen. Neben seiner Sekretärin gehörten seinem Fachbereich – Personal & Organisation – drei Assistenten an, die zusammen 40 Diplomandinnen und Diplomanden betreuten. Über den festen Arbeitsvertrag mit beinhalteter Zusicherung konnten Schauenberg und seine Mitarbeiter sich jedoch zunächst zur Wehr setzen. Eine langfristige Finanzierung wurde ihm allerdings nicht zugesichert. Die Folge war, dass er keine neuen Diplomarbeiten vergeben konnte. Die ungewisse Zukunft der Finanzierung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät führte aber auch dazu, dass hochbegabte Doktoranden des Fachbereichs sich lieber nach Stellen an anderen Universitäten umsahen.
Quelle: Main-Post
1999Universität setzt auf WerbeagenturEnde der 1990er Jahre versuchte die Universität mit Hilfe einer Marketingkampagne ihr Image zu verbessern.
Hintergrund der Aktion waren sinkende Erstsemesterzahlen, die in Zusammenhang mit Mittelzuweisungen aus München standen. Neben den sinkenden Erstsemesterzahlen, litt die Uni auch unter Hochschul-Rankings die im „Spiegel“ und „Stern“ veröffentlicht wurden. Der damalige Unipräsident, Prof. Theodor Berchem, bezeichnete diese Rankings gegenüber der Main-Post als absoluten „Irrsinn“ und sprach sich für Uni-interne Umfragen aus, die seiner Ansicht nach aussagekräftigere Ergebnisse liefern sollten.
Um diese Umfragen unkompliziert zu gestalten, wurde damals die Option eingeführt, dass Studierende ihre Professoren und Lehrveranstaltungen online bewerten konnten.
Quelle: Main-Post
2009Studierende besetzen AudimaxEnde 2009 besetzten Studierende den größten Hörsaal der Neuen Universität am Sanderring.
Die Studierenden forderten mit ihrer Aktion die Abschaffung von Studiengebühren sowie eine Reform des Bologna-Prozesses, womit sie eine Entschärfung der strengen Anwesenheitspflichten und des enormen Prüfungsdrucks erreichen wollten. Die gesetzlich vorgeschriebenen Semestergebühren lagen damals zwischen 300 und 500 Euro pro Semester.
Unipräsident Prof. Alfred Forchel konnte allerdings nicht viel machen, denn die meisten Forderungen waren Angelegenheit des Freistaats Bayern. Die Protestierenden entwarfen deshalb einen Ultimaten-Katalog und drohten bei negativen Resultaten ihre Aktionen auszuweiten.
Auch an anderen deutschen Hochschulen wurden Ende 2009 Hörsäle zu Protestsälen, so zum Beispiel in München, Berlin und Potsdam.