DigitalisierungDie Zukunft der Lehre
Peter Bofinger
Prof. Dr. Peter BofingerDie Zukunft des Geldes
Prof. Dr. Peter Bofinger leitet an der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät den Lehrstuhl für VWL, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen. Er forscht zum Europäischen Währungssystem, aber auch zu Themen wie Einkommensverteilung und Agenda 2010. Als einer der fünf Wirtschaftsweisen berät er die Bundesregierung in wirtschaftspolitischen Fragen.
Lehre bedeutet für ihn nicht nur Vorlesungen halten: Mit seinen „Grundzügen der Volkswirtschaftslehre“ hat er ein Grundlagenwerk geschaffen, dass Studierenden einen modernen Einstieg in die Ökonomie eröffnet. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen setzt sich Professor Bofinger damit auseinander, wie sich die Lehre nach der Finanzkrise wandeln muss.
Welche Fragen wirft die Digitalisierung also beim Geld auf?
Droht der große Jobverlust?
Doch nicht nur unser Zahlungsverkehr wird sich mit der Digitalisierung ändern. Spannend wird vor allem sein, welche Entwicklungen sie auf dem Arbeitsmarkt anstößt.
Droht Arbeitnehmern der Jobverlust, wenn sich viele Tätigkeiten automatisieren lassen? Was, wenn ein Roboter den Fabrikarbeiter ersetzt?
Alles nur Dystopie? Aufgabe der VWL ist es auch hierzu realitätsnahe Prognosen zu entwerfen.
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Zu seinen Followern zählen neben anderen Ökonomen auch Studierende und Medienschaffende. Lehre und akademischer Diskurs finden immer stärker über soziale Netzwerke statt.
Wolfgang Dauth
Prof. Dr. Wolfgang DauthDie Zukunft der Regional- und AußenhandelsforschungKönnen Maschinen VWL?
Dr. Wolfgang Dauth ist Professor für Empirische Regional- und Außenhandelsforschung. Er profitiert in seiner Forschung vom Datenreichtum, den die Digitalisierung mit sich bringt. Er erforscht, welchen Einfluss internationaler Handel und technologischer Wandel auf den deutschen Arbeitsmarkt haben. Außerdem setzt er sich mit regionalen Arbeitsmärkten und der Bedeutung des Pendelns auseinander.
Technologien wie die Künstliche Intelligenz helfen bei der Analyse von ökonomischen Daten. Professor Dauth, haben Sie Angst, dass eine KI Ihren Job macht?
Prof. Dr. Wolfgang Dauth
Prof. Dr. Wolfgang Dauth
Prof. Dr. Wolfgang Dauth
Christoph Flath
Prof. Dr. Christoph FlathZukunft im Informationsmanagement
Prof. Dr. Christoph Flath leitet den Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement. Gemeinsam mit seinem Team forscht er vor allem in drei Gebieten: Industrie, Digitaler Handel und smarte Städte. Die Energiewende und smarte Energienetze sind damit für Professor Flath genauso Thema wie etwa die Vorhersage von zukünftigen Modetrends auf Basis der Bildanalyse – wo immer mit großen Datenmengen Entscheidungen besser getroffen werden können, sieht sein Lehrstuhl Potential für Projekte.
Professor Flath ist kein Getriebener der Digitalisierung, er gestaltet sie. Gerade in seiner Disziplin liegt die Annahme nahe, dass Hörsäle schon in wenigen Jahren überflüssig werden könnten. Studieninhalte lassen sich schließlich auch digital vermitteln. Löst das Internet die Uni ab?
Im Informationsmanagement und der Wirtschaftsinformatik stellt sich schon heute die Frage: Wie sehen geeignete Prüfungen aus?
Naheliegend wäre es, wenn die Studierenden Aufgaben am Rechner lösen. Aber geht es dann noch gerecht zu?
Neue Prüfungsformate müssen entwickelt werden.
Richard Pibernik
Prof. Dr. Richard PibernikDie Zukunft der Logistik
Warenströme werden bereits heute nahezu vollständig digital abgebildet und Unternehmen verfügen über immer größere Mengen an Daten über Kunden, ihre Präferenzen und ihr Bestellverhalten. Bessere Prognosen, schlauere und selbstlernende Planungssysteme auf der Basis von „Big Data“ und eine zunehmende Automatisierung von Transport und Lagerhaltung werden die Logistik fundamental verändern.
Prof. Dr. Richard Pibernik leitet den Lehrstuhl für Logistik und Quantitative Methoden in der BWL. Digitale Lösungen spielen nicht nur in seiner Forschung eine Rolle – er setzt konsequent auf E- und Online-Learning.
Standardisiertes Wissen könne man gut in Webinaren vermitteln, meint Pibernik – in der Lehre bleibe so noch mehr Zeit für individuelle Betreuung.
Pibernik versteht sich vor allem auch als Mentor.
Wie aber sieht denn nun die typische Vorlesung in 20 Jahren aus?
Axel Winkelmann
Prof. Dr. Axel WinkelmannZukunft der Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. Axel Winkelmann leitet an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik. Der Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls liegt insbesondere in der konzeptionellen Gestaltung von betriebswirtschaftlicher Software. Ziel ist es, dynamischen Veränderungen der Real-Welt durch Implementierung und Adaption von betriebswirtschaftlichen Informationssystemen gerecht werden zu können, um so das Zusammenspiel von Geschäfts- und IT-Strategien zu verbessern. Neben den Forschungsmethoden des „Design Science Research“ (Modellierung, Prototyping) arbeitet Professor Winkelmann mit empirischen und mathematisch-formalen Forschungsmethoden.
Er sagt: Die Herausforderungen haben sich geändert. Absolventinnen und Absolventen müssten zukünftig breiter aufgestellt sein als noch vor einigen Jahren.
Der Hörsaal der Zukunft
In verschiedenen Veranstaltungen arbeiten Studierende mit der Software des Labors. In Forschungsprojekten hilft es Professor Winkelmann gezielte Analysen innerhalb der verschiedenen Labor-Systeme durchzuführen.
Digitale Lehre heißt auch mehr Raum für Übungen, multimedialere Vorlesungen, Webinare, mehr Interaktion zwischen Dozierenden und Studierenden.
Bedeuten Online-Kurse allerdings auch, dass die Hochschulen bald überflüssig werden?