Studentisches Projekt gestaltet von Franka Salzmann im Rahmen des Seminars Crossmediale Kommunikation mit dem Büro der Universitätsfrauenbeauftragten. Projekt #WueSeeYou, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Wintersemester 2022/23
Was bedeutet Vielfalt an der Universität Würzburg für Sie?
Lukas Hellmuth, Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Amerikanistik, Universität Würzburg, antwortet auf die Frage "Was bedeutet Vielfalt an der Universität Würzburg für Sie?"
Vielfalt bedeutet für mich auch Vielfalt in der Lehre und in der Forschung, also auch die Unterstützung für weniger repräsentierte oder unterrepräsentierte Forschung und Lehre, die gemacht wird. Aber auch Offenheit und Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden. Hier auf Wünsche und Anfragen eingehen und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Und so auch Leuten dabei helfen, die vielleicht nicht aus einem akademischen Umfeld kommen oder die einen anderen Lebensweg an die Uni hatten, sich richtig und wohlzufühlen.
Sind Ihnen besondere Bereicherungen oder Herausforderungen im Lauf Ihres (Berufs-) Lebens begegnet?
Lukas Hellmuth, Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Amerikanistik, Universität Würzburg, antwortet auf die Frage "Sind Ihnen besondere Bereicherungen oder Herausforderungen im Lauf Ihres (Berufs-)Lebens begegnet?"
Also bei mir war eigentlich von Anfang an mein Privat-, mein Studien- und mein Berufsleben miteinander verbunden. Gerade als erste Person in meiner Familie, die einen Hochschulabschluss anstrebt, geschweige denn einen Doktortitel. Ich habe zum Beispiel, seitdem ich 16 bin, durchgehend gearbeitet. Und dann an der Uni hat das auch immer eine Rolle gespielt. Ich habe auch als Queere Person an der Uni gemerkt, dass sozialkritische Themen zwar präsent sind, aber gerade was Geschlecht und Sexualität angeht unterrepräsentiert und das merke ich auch heute noch in meiner Forschung und in der Lehre.
Erstakademiker*innen: In Deutschland sind die Bildungschancen für Kindern von Akademiker*innen (mindestens ein Elternteil mit Hochschulabschluss) und Kindern von Nichtakademiker*innen (kein Elternteil mit Hochschulabschluss) sehr ungleich verteilt.
Die Grafik verdeutlicht diese ungleiche Chancenverteilung: Dargestellt wird der jeweilige Anteil der Kinder von Nichtakademiker*innen sowie der Kinder von Akademiker*innen auf den einzelnen Bildungsstufen von der Grundschule zur Promotion im Zeitraum von 2007 bis 2014 in Deutschland.
Deutlich wird: Je höher die Bildungsstufe, desto geringer die Bildungschancen für Kinder von Nichtakademiker*innen.
Wer oder was hat Sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?
Lukas Hellmuth, Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Amerikanistik, Universität Würzburg, antwortet auf die Frage "Wer oder was hat Sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?"
Also ich habe auf jeden Fall im Studium schon gemerkt, dass es eine Offenheit gegenüber marginalisierten Themen oder Inhalten gibt. Und auch, dass das Private forschungsrelevant und interessant sein kann. Dementsprechend hatte ich viel Unterstützung auch aus meinem privaten Umfeld bekommen, aber schon auch von der Uni suggeriert bekommen, dass es richtig und wichtig ist. Was ich schade finde ist, dass es relativ wenig Unterstützung für dezidiert nicht-akademische Lebensläufe gibt. Also da müsste auf jeden Fall noch etwas getan werden.
In Deutschland und auch besonders an der Universität Würzburg gibt es viele verschiedene Unterstützungsangebote, um das Studium als Erstakademiker*in oder auch als queere Person bestmöglich zu bestreiten. Die Angebote reichen von Beratungen über finanzielle Unterstützungen bis hin zu Austauschmöglichkeiten mit anderen Kommiliton*innen und Unterstützung von Eigeninitiativen durch die JMU. Websitelinks im Folgenden:
Zukunftsvision
Lukas Hellmuth, Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Amerikanistik, Universität Würzburg, über seine Zukunftsvision.
Ich habe den Eindruck, dass oft Eigeninitiative gefragt ist und das ist, finde ich, auch richtig und wichtig, wenn es darum geht, Lücken in der Forschung aufzuzeigen oder in der Lehre. Aber ich hoffe, dass hier vielleicht zukünftig weniger Eigeninitiative gefragt wird. Und mehr Optionen dafür bestehen einen Weg an die Uni zu finden und auf Augenhöhe miteinander zu kommunizieren. Und die Offenheit ist da, das habe ich selbst gemerkt, auch was die Rückmeldung der Studierenden angeht, und da wird auch schon viel Gutes gemacht, aber ich glaube, da könnte auch noch mehr gemacht werden.