Studentisches Projekt gestaltet von Fiona Argauer im Rahmen des Seminars Crossmediale Kommunikation mit dem Büro der Universitätsfrauenbeauftragten. Projekt #WueSeeYou, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Wintersemester 2022/23
Was bedeutet Vielfalt an der Universität Würzburg für Sie?
Prof. Dr. Birgit Lugrin, Professorin der Medieninformatik, Universität Würzburg, antwortet auf die Frage "Was bedeutet Vielfalt an der Universität Würzburg für Sie?"
Diversität ist für mich sehr vielschichtig. Man denkt vielleicht zuerst an Gender, was natürlich auch ein Punkt ist und auch ein sehr wichtiger Punkt ist, aber es zählen auch andere Facetten dazu, wie zum Beispiel das Alter, der kulturelle Hintergrund, die soziale Herkunft, die alle unser Denken und Handeln beeinflussen. Und ich finde es wichtig, das immer im Kopf zu behalten, weil, ich halte es in vielen Situationen für gefährlich, von sich selbst auf andere zu schließen und andere zu bewerten, ohne im Hintergrund oder im Hinterkopf zu haben, dass Diversität einfach eine große Rolle spielt.
Sind Ihnen besondere Bereicherungen oder Herausforderungen im Lauf Ihres (Berufs-) Lebens begegnet?
Prof. Dr. Birgit Lugrin, Professorin der Medieninformatik, Universität Würzburg, antwortet auf die Frage "Sind Ihnen besondere Bereicherungen oder Herausforderungen im Lauf Ihres (Berufs-)Lebens begegnet?"
Eine Herausforderung, die glaube ich jeder Wissenschaftler, jede Wissenschaftlerin, hat, ist, dass wir einfach ganz, ganz lange nicht wissen, ob wir in der Wissenschaft bleiben können und eine Festanstellung bekommen. Und das fand ich in meiner Zeit als Doktorandin und Post-Doktorandin wahnsinnig schwierig und belastend, aber es hat ja glücklicherweise geklappt und insofern muss man sich im Nachhinein nicht mehr beschweren. Aber das fand ich sehr, sehr schwierig. Als ich dann hier nach Würzburg gekommen bin, fand ich es schwierig an zwei Fakultäten angesiedelt zu sein. Ich bin sowohl in der Informatik als auch in der Humanwissenschaft und hatte da am Anfang auch ein bisschen zu kämpfen.
Die Grafik zeigt den Unterschied zwischen der Anzahl der Bewerbungen auf eine Professur und der Anzahl der tatsächlichen Ernennungen zum*zur Professor*in im Berufungsgeschehen in Deutschland im Jahr 2021 (siehe GWK, Heft 82, 2021).
Die Zahlen verdeutlichen Frau Prof. Dr. Lugrins Hinweis um die Schwierigkeit, letztlich eine Stelle als Professor*in zu erhalten. Nur ein Bruchteil der Bewerber*innen hat die Chance, eine langfristige Karriere in der Wissenschaft aufzubauen.
Wer oder was hat Sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?
Prof. Dr. Birgit Lugrin, Professorin der Medieninformatik, Universität Würzburg, antwortet auf die Frage "Wer oder was hat Sie in Ihrem Handeln unterstützt oder positiv beeinflusst?"
Mein Mann ist eine riesige Unterstützung, sowohl bei Problemen beruflich - er hört mir zu, unterstützt mich - aber natürlich auch vor allem mit unseren Kindern und mit dem Haushalt. Das ist heutzutage einfach nicht mehr so starr, wie es früher mal war und das ist natürlich eine riesige Unterstützung, ansonsten würde Vollzeit arbeiten mit zwei Kindern überhaupt nicht funktionieren. Und auch meine Eltern sind eine große Unterstützung und sind beinah alle zwei Wochen bei uns in Würzburg beziehungsweise in Kitzingen und übernehmen die Kinder, was natürlich eine riesige Unterstützung ist.
An der Universität Würzburg gibt es viele verschiedene Unterstützungsangebote, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beziehungsweise Studium zu unterstützen:
Zukunftsvision
Prof. Dr. Birgit Lugrin, Professorin der Medieninformatik, Universität Würzburg, über ihre Zukunftsvision.
Da inzwischen in Deutschland jeder vierte einen Migrationshintergrund hat, erhoffe ich mir für die Zukunft, dass wir weniger Probleme mit Rassismus haben werden, da wir einfach viel mehr Berührungen mit anderen kulturellen Hintergründen haben und so eben auch Vorurteile hoffentlich abgebaut werden können. Als Informatikerin versuche ich auch Diversität in virtuellen Welten zum Beispiel zu erhöhen, indem ich virtuelle Charaktere habe, die eben auch verschiedene kulturelle Hintergründe simulieren. Wir haben auch schon Experimente mit Robotern durchgeführt, wo wir ganz bewusst das Geschlecht manipulieren und somit mit Stereotypen brechen können.